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Haltungsverbot in Bremen Gefährliche Hunde werden aus Tierheimen nach Niedersachsen vermittelt

Fragen der FDP-Fraktion zu sogenannten Listenhunden in Bremen erreichen mit der Gesundheitsbehörde den falschen Adressaten. Nähere Auskunft aus dem Innenressort lässt auf sich warten.
14.02.2023, 20:43 Uhr
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Gefährliche Hunde werden aus Tierheimen nach Niedersachsen vermittelt
Von Justus Randt

Für die Sprecherin des Gremiums, Ilona Osterkamp-Weber (Grüne), war es der Lieblingstagesordnungspunkt der Sitzung: Die Vertreter der staatlichen Deputation für Gesundheit und Verbraucherschutz sollten am Dienstag, am Ende einer mehr als zweistündigen Sitzung, dank einer Berichtsbitte der FDP mehr über die Situation der sogenannten Listenhunde erfahren, deren Haltung in Bremen verboten ist. Aber: Die FDP hatte offensichtlich mit ihrer Berichtsbitte die Falschen adressiert, die Antwort fiel anders aus, als es der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Magnus Buhlert, erwartet hatte.

Gesundheitsstaatsrätin Silke Stroth teilte den Deputierten mit, dass die gar nicht näher spezifizierte Frage zuständigkeitshalber an das Innenressort weitergeleitet worden sei. "Gleichwohl haben wir uns um Antworten bemüht", sagte sie. Ergebnis: Im Bremer Tierheim sind derzeit zwei als potenziell gefährlich eingestufte Hunde untergebracht, die aus einem niedersächsischen Tierheim stammen. Das Tierheim Bremerhaven habe sich "nicht imstande gesehen", Informationen zu liefern.

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Dabei, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP, Hauke Hilz aus Bremerhaven, sei es ein Fall aus der Seestadt gewesen, der zur Nachfrage geführt habe: Dort waren Hund oder Hündin und Welpen einer der Listenarten dem Tierheim überantwortet worden. Aus dem Bremer Tierheim war von Leiterin Sina Fehr zu erfahren, dass die amtlich sichergestellten Listenhunde Kira und Murphy aus Bergedorf (Ganderkesee) übernommen worden seien.

Listenhunde sind im Land Bremen laut Definition des Innenressorts Pit-Bull-Terrier, Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier sowie Kreuzungen und Mischlinge dieser Rassen. "Wenn solche Hunde aus niedersächsischen Tierheimen nach Bremen kommen, sind sie dort gefangen", sagte Magnus Buhlert. Durch das Haltungsverbot in der Hansestadt können die als gefährlich geführten Hunde in Bremen entsprechend nicht vermittelt werden.

Auch wenn die Innenbehörde zuständig sei, ändere das nichts an der "Skurrilität" der Situation. Die beschreibt Sina Fehr anders: "Wir vermitteln Listenhunde sehr erfolgreich im Radius von 200 Kilometern nach Niedersachsen und nach Schleswig-Holstein." Die behördliche Antwort steht vorerst aus.

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