Bei der Auftaktsitzung zum Runden Tisch zur Bildung hat Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) am Mittwoch laut Mitteilung ihres Hauses den außerordentlichen Investitionsbedarf im Bildungsbereich bekräftigt. Gemeinsames Ziel aller Teilnehmer sei es, sich beim Mitteleinsatz mindestens an Hamburg zu orientieren. Die Pro-Kopf-Ausgaben pro Schüler liegen nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts in Hamburg bei 12.300 Euro, in Bremen bei 9900 Euro.
Den finanziellen Gesamtbedarf für die Bremer Schulen inklusive Berufsschulen gibt die Bildungsbehörde mit mehr als zwei Milliarden Euro an – ohne die Bremerhavener Schulen, die einen hohen dreistelligen Millionenbetrag bräuchten. Mit Blick auf die Erhöhung des Bildungsetats um 100 Millionen Euro und die 300 Millionen Euro schwere Bildungsbaugesellschaft spricht die Behörde von "einer Art Sondervermögen".
Der Problemdruck sei offenkundig geworden, sagt GEW-Landessprecherin Ramona Seeger. "Jetzt erwarten wir von Bürgermeister und Finanzsenator das Signal, dass sie die Ergebnisse des Runden Tisches auch dann umsetzen werden, wenn sie Geld kosten." Ein so breit angelegter Prozess müsse Folgen haben. Damit will die GEW den Runden Tisch offenbar vorerst nicht verlassen. Die GEW hatte im Vorfeld mit Ausstieg gedroht, wenn Bürgermeister und Finanzsenator sich am Runden Tisch nicht beteiligen und keine Verantwortung übernehmen.
Unterdessen fordert der Bremer Rat für Integration, zum Runden Tisch hinzugezogen zu werden. In Bremen hätten deutlich mehr als die Hälfte aller Lernenden eine Zuwanderungsgeschichte, sagt Vorstand Helmut Brandenburg. "Aber ihre spezifischen Belange werden beim Runden Tisch Bildung wohl kein Gehör finden."