Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Bildungspolitik Runder Tisch zur Bremer Bildung ohne zehn von 14 Initiatoren

Das Bildungsressort hat zu einem Runden Tisch Bildung am 29. Januar eingeladen. Von den 14 Initiatoren sind allerdings zehn gar nicht erst eingeladen.
21.01.2025, 11:54 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Runder Tisch zur Bremer Bildung ohne zehn von 14 Initiatoren
Von Frank Hethey

Ärger um den Runden Tisch zur Bildung: Zehn der 14 Initiatoren aus der Bildungslandschaft haben zur Auftaktveranstaltung am 29. Januar keine Einladung erhalten. "Weder vom Bürgermeister noch von der Bildungsbehörde haben wir überhaupt nur eine Antwort bekommen", sagt Achim Kaschub, Vorsitzender der Schulleitungsvereinigung Bremen. Aus seiner Sicht ist die Teilnahme von Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sowie der Spitzen der Ressorts Finanzen, Gesundheit und Soziales jedoch unumgänglich. "Eine geordnete Finanzierung und Planung für neue Schulen und den Ausbau vorhandener Standorte bleibt aus, da die dazu nötigen Entscheidungsträger nicht am Tisch sitzen werden", sagt Kaschub. Aus diesem Grund hätten seine Schulleitungsvereinigung und weitere neun Mitinitiatoren einer "etwaigen Einladung" auch keine Folge geleistet.

Wie berichtet, hatte die Bildungsbehörde am Freitag Vertreter aus Schule und Gesellschaft sowie Wirtschaft und Politik aus beiden Stadtgemeinden zur Premiere des Runden Tisches eingeladen. Darunter die Arbeitnehmerkammer, Repräsentanten der verschiedenen Schulformen, den Zentralelternbeirat (ZEB) und die Gesamtschülervertretung. "Wir haben bisher keine einzige Absage erhalten", sagt Patricia Brandt, Sprecherin des Bildungsressorts. Nicht berücksichtigt wurden indes die Kritiker: neben der federführenden Schulleitungsvereinigung der Philologenverband, der Grundschulverband, der Verband der Lehrer und Lehrerinnen der beruflichen Schulen, der Verband Sonderpädagogik, der Bundesarbeitskreis (bak) Lehrerbildung, die Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik, die Bewegung "Bildungswende jetzt", der Verein "Eine Schule für Alle" und der Arbeitskreis der Direktorinnen und Direktoren der beruflichen Schulen.

Kaschub befürchtet, die Veranstaltung am 29. Januar werde die Missstände in den Schulen "eher weiterhin verharmlosen" statt "die nötigen radikalen Veränderungen zu initiieren". Ein allein vom Bildungsressort getragener Runder Tisch könne den Kollaps des Bremer Bildungssystems nicht verhindern. "Was Frau Aulepp nun plant, ist zwar beachtenswert, hat aber nichts mit dem zu schaffenden Gremium zu tun, das wir verlangt haben." Die Kernforderungen: sofortige Erhöhung der Bildungsausgaben pro Schüler, eine transparente Kommunikation des Senats zum Umgang mit den deutlich steigenden Schülerzahlen und eine Bündelung der Bildungsverantwortlichkeit in einem Ressort.

Lesen Sie auch

Das Bildungsressort hatte auf Druck der jetzt übergangenen Akteure aus der Bildungslandschaft den Runden Tisch zur Bildung einberufen. Vorgesehen sind Vorträge des früheren Hamburger Bildungssenators Ties Rabe (SPD) und der Leiterin des Bremer Instituts für Qualitätsentwicklung, Susanne Kollmann. Mit Blick auf die Vorbildfunktion des Hamburger Erfolgsmodells ist Kaschub jedoch skeptisch. "Zu sagen: 'Wir machen es wie Hamburg, aber ohne Geld', geht nicht", betont er. Beifall erhalten die zehn Initiatoren des Runden Tisches von der FDP. Der "Gute-Laune-Bürgermeister" ducke sich immer dann weg, wenn es wirklich ernst werde, sagt der bildungspolitische Sprecher Fynn Voigt.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)