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Kriminalität, Drogen, Müll Handelskammer plant Runden Tisch zur Sicherheit in der Innenstadt

Gastronomen und Geschäftsleute in der Bremer Innenstadt klagen über zunehmende Kriminalität und Verschmutzung. Die Handelskammer plant deshalb einen Runden Tisch, um an einer Lösung der Probleme zu arbeiten.
10.08.2023, 11:23 Uhr
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Von org

Zunehmender Drogenhandel, eine Häufung von Einbrüchen und eine anwachsende Verschmutzung des öffentlichen Raumes – Geschäftsleute in der Bremer Innenstadt beobachten die aktuellen Entwicklungen im Stadtzentrum mit Sorge.

"Das Viertel steht kurz vor dem Kipppunkt", hatte Peer Rüdiger, Inhaber der Steintor-Presse, erst vor wenigen Tagen im WESER-KURIER geklagt. Auch andere Bremer Geschäftsleute haben auf die zunehmende Kriminalität im Viertel in den vergangenen Monaten hingewiesen. So würden in unmittelbarer Nähe der Geschäfte ungeniert Drogendepots eingerichtet und Drogendeals abgewickelt. Das schreckt nach Ansicht der Ladeninhaber viele potenzielle Kunden ab.

Die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven plant nun einen Runden Tisch zur Sicherheit und Sauberkeit in der Innenstadt und den innenstadtnahen Stadtteilzentren. "Die Themen Sicherheit und Sauberkeit in unserer Stadt werden seit Jahren intensiv diskutiert. Leider mit mäßigem Erfolg – denn zu spürbaren Änderungen ist es nur an einigen Stellen in der Stadt gekommen", sagt Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger. "Die Bremer Wirtschaft erwartet von Politik und Verwaltung ein wirksames und abgestimmtes Vorgehen gegen Drogenmissbrauch, Kriminalität und Obdachlosigkeit."

Die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven sind konkret darauf angewiesen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher zur Arbeit und wieder nach Hause kommen und sich im öffentlichen Raum angstfrei bewegen können, andernfalls droht ein Verlust von Fach- und Arbeitskräften.
Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer

Auch Thorsten Lieder, Geschäftsführer der Bremer Gastro-Gemeinschaft (BGG) hatte auf die Kriminalitätsproblematik, etwa mit Antänzern und Abzockern, hingewiesen. Seiner Aussage nach trauten sich junge Frauen abends im Viertel nicht mehr auf die Straße. Potenzielle Gäste blieben dadurch aus, ein Großteil der Gastronomen sei der Meinung, dass es so nicht mehr weitergehen könne.

Die Handelskammer fordert deshalb nun eine stärkere Polizeipräsenz als "wichtige Sofortmaßnahme". Zusätzlich benötige Bremen ein schlüssiges Gesamtkonzept zur Verbesserung von Sicherheit und Sauberkeit, sagt Geschäftsführer Fonger. "Um die Situation gemeinsam zu analysieren, sowie das weitere Vorgehen zu klären und mögliche Maßnahmen zu diskutieren, plant die Handelskammer, zeitnah zu einem Runden Tisch mit allen beteiligten Ressorts, Einrichtungen und betroffenen Unternehmen einzuladen.“

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Für Bremen als attraktiven Ort zum Leben und Arbeiten seien die Themen Sicherheit und Sauberkeit besonders bedeutsam. Dies gelte nicht nur für die auf Laufkundschaft und Touristen ausgerichteten Branchen wie das Gastgewerbe oder den Einzelhandel, sondern auch für Dienstleistungsanbieter und für Bürostandorte. Fonger warnt: „Die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven sind konkret darauf angewiesen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher zur Arbeit und wieder nach Hause kommen und sich im öffentlichen Raum angstfrei bewegen können, andernfalls droht ein Verlust von Fach- und Arbeitskräften.“

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