Zweieinhalb Jahre haben sich die Beschäftigten der Krankenhäuser in der Pandemie über die Belastungsgrenze hinaus verausgabt. Es ist befremdlich, dass die Deutsche Krankenhausgesellschaft vor Personalabbau warnen muss, um auf die missliche Lage der Kliniken aufmerksam zu machen. Stellen nicht neu zu besetzen, ist bei ohnehin überlasteten Stationen blanker Irrsinn. Doch betriebswirtschaftlich könnte dies unvermeidlich sein, um Insolvenzen zu verhindern.
Kliniken können den Krankenkassen nicht nach Belieben höhere Rechnungen ausstellen. Deshalb droht die Inflation die Krankenhäuser zu überrollen. Schon im Juni sprachen sich die Gesundheitsminister der Länder für einen Inflationsausgleich aus, um die Zahlungsfähigkeit zu sichern. Die Bundespolitik, zuvorderst Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), hat sich darüber zu lange ausgeschwiegen. Nun ist Eile geboten, um Personalabbau und Klinikinsolvenzen zu verhindern. Lauterbach muss liefern – noch in diesem Jahr.