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Neue Wahlumfrage für Bremen Es bleibt spannend

Gut drei Wochen vor der Bürgerschaftswahl in Bremen haben sich die Gewichte zwischen den großen Parteien laut einer aktuellen Umfrage leicht verschoben. Gleichwohl bleibt das Rennen offen, meint Jürgen Theiner.
20.04.2023, 18:50 Uhr
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Es bleibt spannend
Von Jürgen Theiner

Die SPD baut ihren Vorsprung ein wenig aus, hängt die CDU aber noch nicht ab: In dieser Reihenfolge biegen die beiden großen Parteien auf die Zielgerade des Bürgerschaftswahlkampfs ein. So überraschend das Meinungsbild Ende Februar war, als Rote und Schwarze fast gleichauf lagen, so erklärbar ist die aktuelle Momentaufnahme. Denn wo Ministerpräsidenten populär sind – und das gilt für Andreas Bovenschulte ohne jeden Zweifel – reißen sie ihre Parteien in den letzten Wahlkampfwochen erfahrungsgemäß ein Stück nach oben.

CDU-Konkurrent Frank Imhoff genießt zwar auch einen guten Ruf. Er kann aber nicht den Amtsbonus eines amtierenden Regierungschefs in die Waagschale werfen. Regieren, das trauen die Leute am ehesten Bovenschulte zu.

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Auch dass sich die FDP wieder zu berappeln scheint, kann niemanden erstaunen. Ihr Spitzenkandidat Thore Schäck tritt sehr souverän auf und hat die Landespartei klar positioniert, vor allem als Interessenvertretung der Autofahrer, von denen nicht wenige die Nase voll haben von der Verkehrspolitik der Grünen. Jeder weitere Nadelstich, den deren Verkehrssenatorin Maike Schaefer setzt – zuletzt die Abschaffung der sogenannten Brötchentaste an manchen Parkautomaten – ist Wasser auf die Mühlen der Liberalen. Währenddessen schrumpft die grüne Anhängerschaft auf den harten Kern zusammen. Mit 17 Prozent würde Schaefers Partei ein Ergebnis einfahren, das nicht annähernd das Potenzial in einer Stadt wie Bremen ausschöpft.

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Die Linken setzen ihren Abwärtstrend fort. Zwar müssen sie noch nicht um den Wiedereinzug in die Bürgerschaft bangen. Doch sie können sich eben auch nicht komplett vom Niedergang ihrer völlig desolaten Bundespartei abkoppeln. Erwartbar ist der Einzug der Bürger in Wut ins Parlament, voraussichtlich erstmals in Fraktionsstärke. Die rechtskonservative Gruppierung profitiert offenbar davon, dass sich die AfD selbst ins Aus katapultiert hat und am 14. Mai nicht auf dem Wahlzettel steht.

Das ist die Lage gut drei Wochen vor der Wahl. Für eine rot-grüne Koalition könnte es nach Mandaten sehr knapp reichen, für Rot-Grün-Rot durchaus komfortabel. Auch die CDU muss ihre Hoffnungen auf eine Regierungsbeteiligung noch nicht begraben. Kurzum: Das Wahlkampf-Finish verspricht spannend zu werden.

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