Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Entwicklung der Bremer-City CDU: Lloydhof-Pläne unrealistisch

Die Überlegungen des „Perspektivkreises Ansgaritor“ zur Zukunft des Lloydhofs stoßen bei der CDU auf Unverständnis. Das knappe Fazit: unrealistisch.
27.09.2016, 00:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
CDU: Lloydhof-Pläne unrealistisch
Von Jan Oppel

Die Überlegungen des „Perspektivkreises Ansgaritor“ zur Zukunft des Lloydhofs stoßen bei der CDU auf Unverständnis. Das knappe Fazit: unrealistisch.

Die Überlegungen des „Perspektivkreises Ansgaritor“ zur Zukunft des Lloydhofs stoßen bei der CDU auf Unverständnis. Das Expertengremium hatte in seinem Abschlussbericht empfohlen, mithilfe eines Investors die Immobilie entweder für 35 Millionen Euro umzugestalten oder alternativ 50 Millionen Euro in einen Neubau zu investieren. Jörg Kastendiek, wirtschaftspolitischer Sprecher der Christdemokraten, bezeichnet die Pläne als „unrealistisch“.

Seit Anfang des Jahres hatte der von Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) ins Leben gerufene Perspektivkreis zur künftigen Nutzung des „Neuen Lloydhofs“ getagt. Die Expertenrunde aus Verbandsvertretern, Einzelhändlern und Projektentwicklern empfiehlt in ihrem Abschlussbericht, neben dem Um- oder Neubau des Lloydhofs auch das Parkhaus am Brill durch Geschäfte im Erdgeschoss aufzuwerten.

Kastendiek: Probleme werden nicht bei der Wurzel gepackt

Diese Pläne gehen Kastendiek nicht weit genug: „Anstatt die Entwicklung der Innenstadt an der Wurzel zu packen, werden uns wieder nur wohlklingende Vorschläge in homöopathischen Dosen geliefert.“ An seinem jetzigen Standort könne der Lloydhof wegen der derzeit unattraktiven Laufwege gar keinen Erfolg haben. Bevor die Stadt das Gebäude an einen Investor verkaufe, müssten zunächst die Rahmenbedingungen für ein lohnendes Geschäft geschaffen werden: Die Knochenhauerstraße etwa müsse zur Fußgängerzone umgebaut und zusätzliche Parkplätze am Rand der zentralen Innenstadt geschaffen werden.

Der Perspektivkreis war nach seinen fünf Beratungsrunden zu dem Ergebnis gekommen, dass große Ladenflächen in der Bremer Innenstadt in ihrer jetzigen Konstellation nicht marktfähig seien. Hingegen seien originelle Einzelhandelskonzepte mit „hohem Erlebniswert“ gefragt. Magnus Buhlert (FDP) hält dagegen, die Stadt solle sich nicht als Projektentwickler aufspielen. Nur ein privater Eigentümer könne das Maximum aus der Problemimmobilie des Ansgari-Quartiers herausholen.

Lesen Sie auch

Ursprünglich sollte das Gebäude einem großen Einkaufszentrum weichen, doch der portugiesische Investor „Sonae Sierra“ sprang im Sommer 2015 ab. Derzeit können sich im Lloydhof junge Unternehmer und Einzelhändler im sogenannten „City-Lab“ ausprobieren. Experten beziffern den Wert der Immobilie auf aktuell 13 Millionen Euro. Die Stadt hatte das Grundstück 2012 für knapp 24 Millionen Euro gekauft.

Klaus-Rainer Rupp (Linke) hält nichts davon, den Lloydhof jetzt höchstbietend zu veräußern: „Statt weitere Millionen in den Wind zu blasen, sollte die Stadt den Lloydhof behalten.“ In Bremen zeigten Beispiele, wie das umstrittene Bauprojekt City Gate auf dem Bahnhofsvorplatz, dass Investoren kein Allheilmittel für innerstädtische Bauvorhaben seien. Der Linken-Politiker hält den vom Perspektivkreis vorgeschlagenen Nutzungsmix aus Büros, Einzelhandel, Gastronomie und Freizeitangeboten für eine gute Idee. „Das letzte was die Innenstadt jetzt braucht, ist ein neues Einkaufszentrum“, sagt Rupp. Sollte für das vorgeschlagene Nutzungskonzept ein Umbau nötig werden, solle die Stadt und nicht ein Investor in die Umgestaltung des Lloydhofs investieren.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)