Kommen Züge gelegentlich zu spät oder fallen aus, ist das für Fahrgäste ärgerlich. Was sich der Netzbetreiber Start vor allem auf der Strecke zwischen Bremen und Uelzen leistet, ist kein Ärgernis, sondern eine Frechheit. Das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn untergräbt seit Wochen das Vertrauen in den Zugverkehr – ein Vertrauen, das bei vielen Fahrgästen ohnehin nicht besonders ausgeprägt ist. Start hat es wiederholt geschafft, einzelne Verbindungen fast vollständig lahmzulegen. Auch hohe Vertragsstrafen zeigten bislang wenig Wirkung.
Die Abmahnung ist überfällig und darf nur der Anfang sein, falls das Unternehmen nicht schnell und nachhaltig für Besserung sorgt. Auch wenn eine mögliche Kündigung für neue Probleme sorgen würde, muss dieser Schritt eine Option bleiben. Die Zustände jahrelang hinzunehmen, wäre ein Affront gegen alle Menschen, die auf eine stabile Zugverbindung angewiesen sind – und ein Dämpfer für die Verkehrswende.