Rainer Bensch (CDU) sieht die Gesundheitssenatorin in der Pflicht. "Wenn die größte Praxis für Drogensubstitution in Bremen neue Räumlichkeiten braucht, muss die Senatorin mehr tun, als ganz allgemein potenzielle Vermieter zu informieren", sagt der gesundheitspolitische Sprecher der christdemokratischen Bürgerschaftsfraktion. Wie berichtet, muss die Methadon-Ausgabe am Richtweg Ende Oktober schließen, der Betreiber ist auf der Suche nach einem neuen Standort.
Als großes Problem wertet Bensch eine mögliche unmittelbare Nachbarschaft des künftigen Praxis-Standortes mit der offenen Drogenszene. "Die direkte Begegnung der dort mit Methadon behandelten Patienten mit weiterhin Abhängigen muss unbedingt vermieden werden", sagt Bensch. Dies zeichne sich ab, falls es zu einem Umzug der Praxis des Ameos-Klinikkonzerns in ein offenbar infrage kommendes Gebäude an der Ecke Breitenweg/Friedrich-Rauers-Straße komme. Unweit davon stehen die von der Stadt aufgestellten Container, die der offenen Drogenszene als sogenannte Akzeptanzfläche dienen. Bensch sieht die ehemals heroinabhängigen Substituenten dadurch gefährdet.
Ganz grundsätzlich bewertet er die Bremer Drogenpolitik als wenig konzeptionell. "Das klare Ziel allen Handels muss das Ende des Drogenkonsums und die Entgiftung sein." Das müsse die Gesundheitssenatorin viel klarer formulieren. Ein solches Ziel müsse auch für die notwendigen niedrigschwelligen Angebote klar sein, wie den Drogenkonsumraum. "Stattdessen wird der Drogenkonsum damit in Bremen heute eher verwaltet als bekämpft."