Wie geht man am besten mit dem Leerstand in der Bremer Innenstadt um? Idealerweise bleiben Immobilien in zentraler Lage nach einer Geschäftsaufgabe nicht lange leer, aber in der Realität sieht es manchmal anders aus. Der Bremer Senat prüft nun eine alternative Nutzung solcher Geschäfte: Sie könnten als Fahrradparkplätze dienen.
Aus der Antwort auf eine CDU-Anfrage geht hervor, dass der Senat leer stehenden Geschäften in einem Konzept für innenstadtnahes Fahrradparken größere Bedeutung beimisst. Diese Lösung habe "Priorität gegenüber anderen Standortoptionen", heißt es. Es handelt sich also nicht nur um eine wirtschaftspolitische Überlegung, sondern auch um einen Ansatz für ein verkehrspolitisches Problem – die Verkehrsbehörde rechnet mit einem steigenden Bedarf für innenstadtnahe Fahrradparkplätze.
"Wir suchen in der gesamten Innenstadt pragmatisch nach geeigneten Standorten", heißt es aus dem Ressort von Verkehrssenatorin Özlem Ünsal (SPD). Kriterien seien unter anderem die Anbindung an das Radwegenetz, städtebauliche Aspekte und die Finanzierbarkeit. Außerdem müssen mögliche Modelle den Angaben nach zu den bestehenden "Planwerken" passen – also sich zum Beispiel mit dem decken, was der Verkehrsentwicklungsplan für die kommenden Jahre vorsieht.
Brepark als mögliche Betreiberin
Konkrete Standorte nennt die Behörde bislang nicht, und auch andere Fragen sind noch offen. Sollen die Fahrradparkplätze kostenlos zur Verfügung gestellt werden, wie es im öffentlichen Raum der Fall ist? Oder orientiert man sich an den Fahrradparkhäusern, für die Nutzer eine Gebühr zahlen? Beides komme infrage, so die Antwort. Wie der Zugang zu den umgewidmeten Geschäften geregelt werden könne, hänge von der jeweiligen Örtlichkeit ab.
Klar ist, dass jemand die Organisation und den Betrieb dieser Abstellanlagen übernehmen müsste. Viele Konstellationen seien denkbar, heißt es aus dem Verkehrsressort, aber ein Name fällt dennoch: "Die Brepark fungiert dank ihrer Expertise in diesem Bereich stets als einer unserer ersten Ansprechpartner". Das städtische Unternehmen betreibt bereits mehrere Fahrradparkhäuser in Bremen.