Zuletzt machten Streetworker in Bremen sich Sorgen darum, ob sie ihre Arbeit fortsetzen können. Jetzt hat der Senat beschlossen, dass die bestehenden Streetwork-Angebote für obdachlose und suchtkranke Menschen fortgesetzt und teils ausgebaut werden sollen. Zuletzt war die Finanzierung für die Mehrheit von zehn Streetwork-Stellen bei der Inneren Mission ungewiss (wir berichteten). Nun sollen sie im Rahmen einer Drogenhilfestrategie des Senats weiterfinanziert werden. Damit ist auch die Zukunft für den Wärmebus gesichert, der auf der Bürgerweide beim Nelson-Mandela-Park steht. Dort können Obdachlose und Suchtkranke sich aufwärmen, austauschen und beraten lassen.
In Bremen sei seit Jahren spürbar, dass Kokain hier stark verfügbar sei, heißt es in einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde. Daneben steige seit 2018 der Crack-Konsum stark an. Der Senat will nun in den Jahren 2024 und 2025 etwa zehn Millionen Euro in die Drogenhilfe investieren. Die Mittel werden vorrangig genutzt, um bereits bestehende Angebote weiter zu finanzieren.
Sieben neue Stellen
Zu den Angeboten, die weitergeführt werden sollen, gehört unter anderem Streetwork am Hauptbahnhof, aber auch in den Stadtteilen – in Gröpelingen, Vegesack, Mitte und der Neustadt. Auch der Drogenkonsumraum und ein neuer Ruhe- und Regenerationsort für suchtkranke Menschen in der Friedrich-Rauer-Straße sollen weiter finanziert werden.
Der Gesundheitsbehörde zufolge werden die bestehenden Maßnahmen ausgebaut und zum Teil auch personell aufgestockt, um insgesamt sieben Vollzeitstellen. Mehr Personal soll es im Bereich der Streetwork und für die Koordination in der Behörde geben. Dies soll die Beratung von Suchtkranken verbessern.
Weiterer Drogenkonsumraum gebraucht
Weil zuletzt häufiger Spritzen zum Beispiel am Lucie-Flechtmann-Platz in der Neustadt, in Parks und am Hauptbahnhof gefunden wurden, soll die Bremer Stadtreinigung betroffene Gebiete häufiger sauber machen und häufiger gezielt Spritzen einsammeln. Auch der Ordnungsdienst soll personelle Verstärkung bekommen.
Perspektivisch sollen möglichst weitere Drogenhilfe-Einrichtungen in den Stadtteilen entstehen, heißt es im Beschluss des Senats. Dabei sollen Orte eingeplant werden, an denen sich Drogenabhängige tagsüber aufhalten können. Gebraucht würden in Zukunft zudem mindestens ein zusätzlicher Drogenkonsumraum, mehr Prävention und zusätzliche Drogen-Notunterkünfte.