Der Anstieg der Schülerzahlen insbesondere in einigen Stadtteilen erfordert weitere Schulgründungen. In Gröpelingen soll nun eine weitere neue Grundschule entstehen. Der Druck im Bremer Westen ist bereits jetzt groß: Mehrere bestehende Grundschulen mussten dort räumlich und personell bereits über die Maßen wachsen.
Zum Schuljahr 2024/2025 soll als Interimslösung die neue Schule zunächst in Mobilbauten gegründet werden. Der Standort dafür ist noch nicht festgelegt. Klar ist aber, dass die Container im Einzugsgebiet der Schulen Pastorenweg und Fischerhuder Straße aufgestellt werden sollen.
Diese beiden Schulen könnten keine weiteren Klassen aufnehmen, weil sie ihre räumlichen und personellen Ressourcen bereits in den zurückliegenden Schuljahren "überbeansprucht haben", heißt es dazu von der Behörde.
Der Gröpelinger Beirat hatte zuvor unter dem Motto "Bildungsnotstand entschärfen" Forderungen an die Bildungssenatorin gestellt: Eine neue Grundschule werde bereits in diesem Sommer gebraucht, nicht erst zum Schuljahr 2024.
Das Bildungsressort plant die neue Grundschule in dreizügig, das heißt mit drei ersten Klassen. Der Beirat fordert, dass die neue Schule direkt für vier Klassen geplant werden sollte. "Erfahrungsgemäß geben die Schülerzahlen das über die Jahre her", sagt Martin Reinekehr (SPD), Sprecher des Bildungsausschusses im Beirat. Derzeit würden in mehreren Stellen in Gröpelingen neue Wohnungen gebaut. "Und in einigen Gebieten ziehen viele ältere Bewohner aus ihren Häusern aus", so Reinekehr. Es gebe viel Zuzug von Familien aus dem Ausland, aber noch mehr Zuzug aus anderen Bremer Stadtteilen. "Hier in Gröpelingen kann man sich die Wohnungen noch leisten."
Politiker von SPD, CDU, Linken und Grünen forderten am Mittwoch in der Bildungsdeputation ebenfalls, die neue Schule solle direkt vierzügig geplant werden. Yvonne Averwerser (CDU) forderte zudem mehr Tempo und eine rasche Konkretisierung der Pläne. Auch Birgit Bergmann (FDP) forderte ein, es müsse rasch geklärt werden, woher das Personal für die neue Schule kommen solle.
Klar ist, dass die bestehenden Grundschulen in Gröpelingen bereits jetzt ächzen: Räume und Personal sind knapp, stellt Reinekehr fest: "Es fehlt an allen Ecken und Enden, deshalb sind wir auch in Sorge. Die Personal- und Raumsituation sind mehr oder weniger ausgereizt." Die steigende Schülerzahl aufzunehmen und die Zeit bis zur Eröffnung der neuen Grundschule zu überbrücken sei definitiv "eine Herausforderung für die Schulen".
Auch eine zusätzliche Oberschule werde für Gröpelingens steigende Kinderzahl künftig sicher gebraucht, so sieht es der Beirat. Und da von der Planung bis zur Inbetriebnahme einer Schule sieben Jahre ins Land gehen könnten, sei es angebracht, mit der Planung für eine neue Oberschule jetzt zu beginnen, so Reinekehr.
Für die neue Grundschule hat der Beirat Gröpelingen eine ganze Reihe möglicher Standorte vorgeschlagen. Immobilien Bremen prüft derzeit mehrere Grundstücke im Stadtteil. Laut Bildungsressort sind in den vergangenen sieben Jahren in Bremen acht Schulen neu gegründet worden, die Grundschule in Gröpelingen soll nun die neunte werden.