Die Uni Bremen will zurück in die nach außen sichtbare Elite-Liga der Forschungsstandorte. Auf dem Weg zum Exzellenzstatus sei nun ein wichtiger Schritt gemacht worden, teilt der Senat mit. Im Mai vergangenen Jahres hatten drei Forschungsbereiche Voranträge – sogenannte Skizzen – zur Einrichtung von Exzellenzclustern eingereicht; darunter werden große Forschungsverbünde verstanden. Die Bremer Uni durfte den Titel "Exzellenzuniversität" von 2012 bis 2019 tragen.
Ein Team sei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgefordert worden, einen Vollantrag einzureichen. "Die ausgewählte Skizze kommt aus den Materialwissenschaften. Sie gehört zu den von einem Expertengremium ausgewählten Skizzen, die aufgefordert sind, bis Ende August 2024 einen Vollantrag einzureichen", heißt es in der Mitteilung. Die endgültige Entscheidung falle im Mai 2025. Bundesweit seien 143 Skizzen eingereicht worden.
Skizze beschäftigt sich mit Marsforschung
"Das ist ein großartiger erster Erfolg, der den Stellenwert unserer Forschung im Bereich Materialwissenschaften deutlich macht", sagte Uni-Rektorin Jutta Günther. Wissenschaftssenatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) betonte: "Der Wettbewerb ist hart. Dass die Forschenden der Universität Bremen diese Hürde genommen haben, zeigt, dass wir hier anerkannte Spitzenforschung haben."
Das Projekt widmet sich der Marsforschung: Die Forscher gehen davon aus, dass die Menschen den Mars erkunden. Eine Forschungsstation erfordere die Produktion von Materialien und Bauteilen vor Ort; Knappheit an Energie, Wasser und Arbeitskraft sowie die extrem dünne CO?-Atmosphäre seien große Herausforderungen. „Die Marsperspektive hilft den Forschenden bei der Frage, wie eine nachhaltige Produktion unter diesen Bedingungen gelingen kann“, heißt es.
Im Wettbewerb um den Titel Exzellenzuniversität müssen die Hochschulen über mindestens zwei Cluster verfügen. Über einen Exzellenzcluster verfügt die Bremer Uni bereits am Marum.
"Aktuell richten wir unser Hauptaugenmerk auf die Unterstützung der Forschungsteams, die nun einen Vollantrag stellen können. In den kommenden Monaten werden wir uns aber innerhalb der Universität selbstverständlich über diese Perspektive beraten", sagt Jutta Günther.
Mit der Exzellenzstrategie verfolgen Bund und Länder das Ziel, Spitzenforschung an deutschen Universitäten in besonders wettbewerbsfähigen Forschungsfeldern zu stärken. Die Cluster werden zunächst sieben Jahre lang gefördert und erhalten drei bis zehn Millionen Euro pro Jahr. Eine Förderung darüber hinaus ist möglich.