Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) dürfte den wenigsten Menschen ein Begriff sein. Ihr Einfluss ist deutlich größer als ihr Bekanntheitsgrad. Viele Kommunen richten sich bei der Verkehrsplanung nach den Leitlinien des Gremiums. Wenn die FGSV breitere Parkplätze empfiehlt, muss man das ernst nehmen, aber nicht gutheißen. Kritik an dem Vorschlag ist nachvollziehbar – schließlich ist die Idee, dem Auto mehr statt weniger Platz einzuräumen, aus der Zeit gefallen.
Breitere Parkplätze im öffentlichen Straßenraum sind das falsche Zeichen. In vielen Großstädten machen Platzgründe dieses Vorhaben ohnehin unmöglich. Trotzdem lohnt ein Blick über die Schlagzeile hinaus. Die Forschungsgesellschaft zielt mit ihren Ideen stark auf Parkhäuser und Tiefgaragen ab. Dort muss kein Meter Fuß- oder Radweg weichen, um breitere Stellflächen zu schaffen – allenfalls gehen einige Parkplätze verloren. Mehr Komfort für weniger Autos also. Ein akzeptabler Tausch.