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Zugewanderte Kinder Bremens ukrainische Schulen öffnen sich für alle Nationalitäten

Zwei Willkommensschulen in Bremen, ursprünglich gegründet für ukrainische Kinder, werden multikulturell. Warum das ein Spiegelbild der sich verändernden Migrationsströme ist.
26.01.2024, 05:00 Uhr
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Bremens ukrainische Schulen öffnen sich für alle Nationalitäten
Von Sara Sundermann

Zwei Willkommensschulen, die nach Beginn des Ukraine-Kriegs in Bremen speziell für ukrainische Kinder und Jugendliche gegründet wurden, sollen nun Schüler aus verschiedenen Ländern aufnehmen. Es geht um die Standorte Stresemannstraße (Hastedt) und Ohlenhof (Gröpelingen).

Hintergrund dafür ist laut Bildungsbehörde, dass nicht mehr so viele ukrainische Kinder und Jugendliche nach Bremen kommen wie noch zu Kriegsbeginn. "Als die Willkommensschulen 2022 eröffnet wurden, kamen Tausende ukrainische Familien nach Bremen, und wir wollten diesen Kindern und Jugendlichen sofort einen Schulbesuch ermöglichen", sagt Behördensprecherin Patricia Brandt. 

Mehr Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei

Zuwanderung aus der Ukraine gebe es weiterhin, aber jetzt weniger. Inzwischen kämen aber sehr viele Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Die Kinder aus diesen Ländern sollen nun auch an die Willkommensschulen Ohlenhof und Stresemannstraße kommen. Dort wird also bald nicht mehr nur Ukrainisch und Deutsch zu hören sein, sondern auch andere Sprachen.

Das bedeutet gerade auch für die Willkommensschule Ohlenhof eine deutliche Veränderung. Denn dort belegten ukrainische Kinder bisher nicht nur Deutschkurse, sondern bekamen auch von ukrainischen Lehrkräften Fachunterricht in ihrer Muttersprache – also zum Beispiel Mathe auf Ukrainisch.

Deutsch als gemeinsame Sprache

"Derzeit haben wir rund 150 Schülerinnen und Schüler – im Moment sind wir damit beschäftigt, mindestens 30 weitere aufzunehmen", sagt Schulleiter Eckhard Feige. Die neuen Schüler kämen teils aus der Ukraine, aber auch aus Syrien, der Türkei, Russland und Afghanistan. Die Sprachanfängerklassen, die man künftig aufmache, würden also als Klassen mit Kindern gemischter Herkunft gegründet.

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Der Fokus der Willkommensschulen habe sich angesichts der politischen Lage verschoben, heißt es von der Behörde. "Zunächst war davon auszugehen, dass die ukrainischen Familien in ihr Heimatland zurückkehren", sagt Sprecherin Brandt. "Inzwischen zeigt sich aber, dass viele Familien hierbleiben, und wir wollen sie hier auch integrieren." Es sei auch für den Spracherwerb sinnvoll, Kinder verschiedener Herkunft zusammen zu unterrichten, denn dadurch werde Deutsch die gemeinsame Sprache für die Verständigung in der Klasse. Das sei schon jetzt an der Willkommensschule Ellmersstraße in Walle zu beobachten, in der von Anfang an verschiedene Nationen gemeinsam beschult werden. "Da wird dann auf dem Schulhof Deutsch gesprochen, das klappt gut."

Bisher gibt es in Bremen drei Willkommensschulen für Kinder von Geflüchteten und Zuwandererfamilien, die noch kein Deutsch sprechen. Sie sollen an den Spezialschulen zunächst die Sprache lernen und später an reguläre Schulen wechseln. Eine vierte Willkommensschule soll noch in Bremen-Nord entstehen – sie ist von Anfang an als Schule für Kinder aus verschiedenen Ländern konzipiert.

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