Die Polizei rechnet mit vielen Einsätzen in der Silvesternacht. Wie die Behörde mitteilt, werden daher in der gesamten Stadt Einsatzkräfte uniformiert und zivil unterwegs sein. Besonders im Blick hat die Polizei dabei nach eigenen Angaben ausgewählte Orte wie den Hauptbahnhof, das Viertel und Teile von Vegesack.
Zum Vergleich: In der Nacht auf den 1. Januar 2022 gab es 370 Polizeieinsätze, die Sicherheitsbehörden und Rettungsdienste sprachen damals von "einem arbeitsreichem, aber insgesamt trotzdem vergleichsweise ruhigen Jahreswechsel".
Feuerwerk darf offiziell nur bis 1 Uhr an Neujahr gezündet werden
In Bremen darf an Silvester in der Zeit von 18 Uhr bis 1 Uhr an Neujahr Feuerwerk gezündet werden – allerdings nicht allerorten: Sogenannte Feuerwerksverbotszonen sind das Schnoorviertel sowie das Bremer Rathaus mit einem Umfeld von 150 Metern.
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Innen- und Gesundheitsbehörde begründen, dass es sich beim Schnoor um ein historisch wertvolles Viertel handele, in dem zahlreiche Häuser noch in ihrem ursprünglichen Zustand mit sichtbarem Fachwerk seien. Häufig seien die Gebäude unter Einsatz von Naturbaustoffen restauriert. "Diese sind leicht entzündlich und schützenswert, weshalb ein Feuerwerksverbot eine richtige und wichtige Maßnahme vor Ort ist", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Behörden.
Gleiches gelte für den Bereich rund um das Unesco-Welterbe Rathaus. Auch die Schlachte ist als Feuerwerksverbotszone ausgezeichnet, weil es dort in vergangenen Jahren an Silvester und Neujahr viele gefährliche Situationen im Zusammenhang mit Feuerwerk und großen Menschenansammlungen gegeben habe.
Böllern rund um Bremerhavener Zoo verboten
In Bremerhaven darf in direkter Umgebung des Zoos am Meer, also rund um den Willy-Brandt-Platz und den südlichen Bereich Neuer Vorhafen Schleuse, nicht geböllert werden. Auch für den umliegenden Bereich (Barkhausenstraße / Columbusstraße, Fußgängerbrücke Alter Hafen in Richtung Weserdeich, durch den Durchgang des Schifffahrtsmuseums bis an die Landesgrenze in der Weser, Weser bis zur Höhe der Schleusenstraße) gilt üblicherweise ganzjährig ein vollständiges Feuerwerksverbot. Dieses wird den Angaben zufolge aber zwischen 18 Uhr am 31. Dezember und 1 Uhr am 1. Januar ausgesetzt.
Die beiden Senatsressorts machen außerdem darauf aufmerksam, dass in beiden Städten ein Feuerwerksverbot auch in einem Umkreis von 150 Metern rund um Reet- und Fachwerkhäuser, Tanklager und Tankstellen sowie den Flughafen gilt. Und in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Kinder- und Altersheimen darf ohnehin nicht geböllert werden.
Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdung in der Stadt gibt es laut Polizei derzeit nicht. "Wie bei anderen Großveranstaltungen auch, bewerten die Sicherheitsbehörden in Bremen die Sicherheitslage für die Silvesternacht täglich neu", heißt es seitens der Sicherheitsbehörde.
Abbrennen von illegalem Feuerwerk ist eine Straftat
Wie das Hauptzollamt warnt auch die Polizei vor verbotenen Böllern. Immer wieder komme es an Silvester zu schweren Unfällen, wie zum Beispiel Verbrennungen und Verletzungen, weil Feuerwerkskörper nicht nach Gebrauchsanleitung verwendet, beziehungsweise selbstgebaute Silvesterböller abgebrannt würden.
Wer einen Sprengsatz auf Grundlage einer Anleitung aus dem Internet selber herstellt, mache sich strafbar, teilt die Polizei weiter mit. Auch wer in der Öffentlichkeit Schreckschuss- oder sogenannte Anscheinswaffen bei sich trage, müsse mit einem Bußgeld rechnen. Anscheinswaffen werden Waffen genannt, die täuschend echt aussehen, es aber nicht sind. Der reguläre Feuerwerksverkauf startet deutschlandweit am Donnerstag.
Der Bremer Tierschutzverein weist darauf hin, dass das Zünden von Feuerwerkskörpern für Tiere puren Stress bedeute. Der Krach sei besonders für Hunde und Katzen belastend, da diese ein wesentlich feineres Gehör hätten als Menschen. Der Verein rät Tierhaltern, am Silvesterabend Türen und Fenster geschlossen und die Tiere im Haus zu halten.
Idealerweise solle für Hunde, Katzen, Vögel, Meerschweinchen und andere Kleintiere ein ruhiger Platz in einem Raum geschaffen werden, der nicht direkt zur Straßenseite liegt, heißt es weiter. „Am besten ist es natürlich, ganz auf das Feuerwerk und die Knallerei zu verzichten“, sagt Brigitte Wohner-Mäurer, Vorsitzende des Bremer Tierschutzvereins.