Die neuen Regelungen an den Schulen haben für ein unterschiedliches Echo gesorgt. Während SPD und Linke den Bremer Sonderweg verteidigen, gab es vom Personalrat Schulen und der CDU Kritik. „ Es wird weiter auf einen Flickenteppich von Regelungen gesetzt, der in mehrfacher Hinsicht schädlich und gefährlich ist“, erklärte Angelika Hanauer, Vorsitzende des Personalrats.
„Die Bildungsbehörde tut weiterhin so, als wäre das Risiko von Infektionen in den unteren Jahrgangsstufen zu vernachlässigen.“ Außerdem sei die Zusammenarbeit mit der Bildungsbehörde gestört. „Der Personalrat wird von der wöchentlichen Lagebesprechung ausgeschlossen“, moniert Hanauer.
Auch die CDU hält den Sonderweg für falsch. Die Bildungsbehörde schaffe es unter Corona- Bedingungen offenbar nicht, den Unterricht mit einheitlichen Qualitätsstandards aufrecht zu erhalten. Damit bleibe die rot-rot-grüne Bildungspolitik inkonsequent und ungerecht, erklärte Yvonne Averwersen, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Sie fordert Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) auf, einheitliche Qualitätsstandards für Präsenzunterricht und häusliches Lernen sicherzustellen.
Gönül Bredehorst, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, hält die neuen Regelungen für richtig. „Keine Präsenzpflicht und offene Schulen sind der richtige Weg“, sagte sie. Von einem Sonderweg Bremens zu sprechen, halte sie angesichts der etlichen weiteren Sonderwege der Länder für undifferenziert und falsch. Sofia Leonidakis, Fraktionsvorsitzende der Linken, begrüßt die Beschlüsse: „Die soziale Lage von Kindern aus ärmeren Haushalten verschärft sich bei geschlossenen Schulen dramatisch. Unser Ziel ist nach wie vor, dass so wenig Lernzeit wie möglich verloren geht.“