Um die Innenstadt aus dem Bremer Osten besser mit dem Fahrrad erreichen zu können, ist zwischen den Wallanlagen und dem Endpunkt im Stadtteil Hemelingen die so genannte Fahrrad-Premiumroute D15 geplant. Diese soll über die Innenstadt hinaus weiter bis nach Blumenthal führen. Die Strecke wurde im Jahr 2015 als eine von neun Radpremiumrouten im Verkehrsentwicklungsplan festgelegt, der die Grundlage für die strategische Verkehrsplanung in Bremen bis zum Jahr 2025 ist.
Die SPD-Fraktion stellte deshalb eine kleine Anfrage an den Bremer Senat, um sich über den Stand der Dinge des rund 20 Millionen Euro teuren Projekts informieren zu lassen. „Auf den Ausbau der Radpremiumrouten haben wir uns im Koalitionsvertrag verständigt, zudem die schrittweise Umsetzung präzisiert. Davon ausgehend wünschen wir uns natürlich auch eine möglichst rasche Umsetzung der Radpremiumroute im Bremer Osten“, begründet Anja Schiemann, verkehrspolitische Sprecherin der SPD, die Anfrage ihrer Fraktion.
Wie der Bremer Senat nun mitteilte, sei die Planung für den ersten Ausbauabschnitt in Bremen-Arbergen bereits abgeschlossen. Die Umsetzung solle zeitnah erfolgen. „Die Umsetzung der weiteren Abschnitte erfolgt sukzessive bis 2023“, heißt es in der Antwort. Neben der Herstellung einer durchgängigen Befahrbarkeit zwischen den Wallanlagen und dem Bahnhof Mahndorf soll zudem an der Karl-Carstens-Brücke („Erdbeerbrücke“) eine Unterführung gebaut werden.
„Die Kosten dafür sind aber noch nicht im Budget, welches 2015 prognostiziert wurde, enthalten“, sagt Jens Tittmann, Sprecher des Ressorts für Mobilität und Stadtentwicklung. Die Fahrrad-Premiumroute könne zudem bis nach Achim erweitert werden. Ein Austausch mit der Stadt Achim hierzu fände bereits statt, berichtet der Bremer Senat.
Neue Stellen im Mobilitätsressort
Um sowohl die Premiumroute als auch die geplante Fuß- und Radwegbrücke zwischen Hemelingen und Obervieland bis zum Jahr 2023 vollständig zu realisieren, wurden in der Verkehrsabteilung von Senatorin Maike Schaefer (Grüne) fünf neue Stellen im Bereich nachhaltige Mobilität geschaffen. Eine Beschleunigung durch mehr Personal sei bei umfangreichen Planungen jedoch nur bis zu einer gewissen Grenze möglich. Der SPD-Fraktion ist das zu unpräzise.
Auch finanzielle Rahmensetzungen würden aus der Antwort nicht klar hervorgehen. „Eine Realisierung sollte nicht unnötig aufgeschoben werden, weil die Radpremiumroute einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung der Radinfrastruktur im Sinne der Mobilitätswende darstellt“, sagt Anja Schiemann. Wie Ressortsprecher Tittmann dem WESER-KURIER mitteilte, liegt das geplante Budget für die Fuß- und Radwegbrücke zwischen Hemelingen und Obervieland bei etwa zehn Millionen Euro.