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Kommentar zum Streit in der AfD Realitätsverlust

In der Bremer AfD stehen die Zeichen auf Sturm - wieder einmal. Bisher saß Landeschef Frank Magnitz fest im Sattel, doch seine Ära könnte sich nun dem Ende zuneigen, glaubt Jürgen Theiner.
25.08.2019, 20:54 Uhr
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Realitätsverlust
Von Jürgen Theiner

Rechten Parteien wohnt eine pathologische Neigung zur Selbstzerfleischung inne. Die Bremer AfD dokumentiert dies nicht zum ersten Mal. Vor vier Jahren zerfiel ihre frisch gewählte Bürgerschaftsgruppe binnen weniger Wochen, als rechtsliberale Euro-Kritiker die Partei ver-­ließen, um später bei den Bürgern in Wut anzudocken.

Jetzt bahnt sich die nächste Zerreißprobe an. Diesmal geht es nicht um programmatische Differenzen, sondern um Führungsansprüche und persönliche Animositäten. Für Landeschef Frank Magnitz könnte es sich rächen, dass er nach und nach zu viele ehemalige Mitstreiter verprellt hat. Sein bis-­weilen rabiates Auftreten, aber auch seine Sprunghaftigkeit haben ihm parteiintern geschadet – erst zu versichern, nicht für die Bürgerschaft kandidieren zu wollen, und dann das Gegenteil zu tun, ist eben kein Ausweis von Seriosität.

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Wenn Magnitz es nun als seinen größten Fehler bezeichnet, er habe es immer allen recht machen wollen, belegt dies nur seinen fortschreitenden Realitätsverlust. Der Mann, der ein Parteiausschlussverfahren nach dem anderen betrieb, sieht seine Harmoniesucht als Verhängnis. Das ist ein schlechter Witz.

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