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Kommentar zu Altersfeststellungen Sachlichkeit

Der Debatte über die Altersfeststellungen von Geflüchteten würde mehr Sachlichkeit gut tun, schreibt Kristin Hermann in ihrem Kommentar.
30.05.2018, 21:42 Uhr
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Sachlichkeit
Von Kristin Hermann

Wenn es um die Anerkennung des Alters von Geflüchteten geht, wird es schnell emotional. Es fallen Begriffe wie Generalverdacht oder Misstrauen. Das ist während der Landtagsdebatte in der Bürgerschaft und bei der Demonstration einmal mehr deutlich geworden. Es ist völlig klar, dass der Schutz von all denjenigen, die tatsächlich minderjährig sind, sichergestellt werden muss.

Doch der Debatte würde mehr Sachlichkeit gut tun. Es ist schlichtweg Fakt, dass bei den Anhörungen immer wieder falsche Angaben zum Alter gemacht werden. Das sagen zuständige Behörden, das wird aber auch schnell klar, wenn man einmal selbst das Gespräch mit den Geflüchteten sucht. Und wer kann es ihnen verübeln?

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Oft handeln die Schutzsuchenden aus Angst, weil sie glauben, das Land als Erwachsener wieder verlassen zu müssen. Die Altersfeststellung abzuschaffen, ist jedoch keine Lösung. Denn ohne besteht die Gefahr, dass Geflüchtete tatsächlich unter Generalverdacht gestellt werden oder den Schutzstatus missbrauchen. Viel eher müsste endlich ein vernünftiges Einwanderungsgesetz her, damit die Geflüchteten auch als Erwachsene eine Perspektive für sich sehen.

kristin.hermann@weser-kurier.de

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