Zwölf kaputte Tafeln, die an einer Bremer Schule entdeckt werden – und das ausgerechnet zum Ende der Sommerferien, wenn der Unterricht nach sechs Wochen schulfrei wieder starten soll. Zwölf Klassenräume, in denen das wichtigste Arbeitsmittel ausfällt und die Tafeln schlimmstenfalls von der Wand krachen könnten.
Nicht jede Bremer Schule ist marode, dennoch stehen die kaputten Tafeln beispielhaft für den enormen Sanierungsstau. Sie sind leider nur die Spitze des Eisbergs: Der Senat bezifferte den Sanierungsbedarf an Schulen zuletzt auf rund 675 Millionen Euro. Was Bremen derzeit pro Jahr in die Renovierung von Schulgebäuden steckt, ist im Vergleich dazu nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Der Bund und Bremen müssen den Sanierungsstau dringend angehen. Denn genug Platz und eine gute Ausstattung sind für Bremer Schulen wichtiger denn je: Für alle großen Herausforderungen, die sie bewältigen sollen – Inklusion, Ganztag und die Unterstützung der großen Zahl förderbedürftiger Kinder – ist die Arbeit in Kleingruppen wichtig. Dafür braucht es ausreichend Räume, und funktionstüchtige Tafeln sollten darin zur minimalen Grundausstattung gehören.