Apple-User sehen Rot: Die Wetterapp des US-Unternehmens warnt seit Mittwochvormittag vor einer schlechten Luftqualität in Bremen, Niedersachsen und Teilen von Hamburg und Schleswig-Holstein. Andere Portale, wie unter anderem "IQ-Air", ein Schweizer Unternehmen für Luftqualitätstechnologie, geben eine moderate Luftverschmutzung an. Konkret betrug die Konzentration vom sogenannten PM2,5, also Feinstaub mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer, das Vierfache des WHO-Jahresrichtwerts.
Regenfronten in der Nacht zu Donnerstag
Ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erklärt auf Anfrage: "Wir kommen aus einer tagelangen Inversionslage, die den Austausch der verschiedenen Luftmassen verhindert. Inversion bezeichnet eine Umkehrung, bei der die Temperatur in höheren Atmosphärenschichten höher ist als am Boden – ein ungewöhnlicher Zustand, da normalerweise die Luft mit zunehmender Höhe kälter wird. Diese Temperaturumkehr führt dazu, dass die aufsteigende, kühlere Luftschicht am Boden nicht in der Lage ist, die darüberliegende warme Luft zu durchdringen. Die warme Luftschicht wirkt wie eine Art Barriere, die eine Durchmischung der unteren Luftschichten verhindert.
Deshalb können sich Schadstoffe in Bodennähe ansammeln und derzeit nicht in die Atmosphäre entweichen." Der Wetter-Experte rechnet allerdings mit einer zeitnahen Besserung. "In der Nacht zu Donnerstag ziehen mehrere Regenfronten mit Winden über Norddeutschland hinweg. Dann hat sich die Luftverschmutzung erledigt", sagt er.
Was empfindliche Menschen beachten sollten
Bis dahin wird von "IQ-Air" empfohlen, dass empfindliche Personen unter anderem Freilufttraining reduzieren, draußen eine Maske tragen und die Fenster schließen sollten.
Derweil ist die Situation in der thailändischen Hauptstadt Bangkok weitaus dramatischer. Dort ist die PM2,5-Verschmutzung mehr als 13 Mal höher als der Richtwert. Ursache des Smogs ist dort nach DPA-Angaben vor allem der Autoverkehr, zahlreiche Fabriken und die Verwendung fossiler Brennstoffe.