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Bahnverkehr normalisiert sich wieder So wütete "Sebastian" in Bremen und Niedersachsen

Orkantief "Sebastian" hatte Bremen am Mittwoch schwer getroffen. Zahlreiche Straßen im Stadtgebiet waren wegen umgestürzter Bäume gesperrt, der Zugverkehr im Raum Bremen wurde zwischenzeitlich komplett eingestellt.
13.09.2017, 06:54 Uhr
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Der erste Herbststurm der Saison "Sebastian" hat vielerorts im Norden Chaos angerichtet. Der Personennahverkehr im Raum Bremen war zwischenzeitlich komplett eingestellt. Inzwischen fahren laut Deutscher Bahn die Züge zwischen Bremen und Osnabrück wieder. Es kann aber ncoh zu Verspätungen kommen. Auch die Nordwestbahn meldete am späten Mittwochabend , der Betrieb aller Linien der Regio-S-Bahnen und der Region Weser-Ems sei wieder aufgenommen.

Zum Betriebsstart am Donnerstag werden die Züge voraussichtlich wieder auf allen Strecken unterwegs sein. Einzig der Streckenabschnitt Vegesack-Bremen-Burg der Regio-S-Bahn-Linie RS 1 wird vorerst gesperrt bleiben. Auf allen Linien muss dennoch mit Verspätungen gerechnet werden.

Alle Strecken des Expresskreuzes Niedersachsen/Bremen waren von Sturmschäden betroffen. Auf der Strecke zwischen Hannover und Bremen gibt es derzeit laut der Deutschen Bahn keine Behinderungen mehr.

Die Verbindung Bremen und Oldenburg sowie die Strecke zwischen Bremen und Verden sind ebenfalls wierder frei. Die aktuellsten Meldungen der Deutschen Bahn für die Region und Bremen finden Sie hier.

Das Unternehmen Metronom teilte am Donnerstag mit, dass die Bahnen zwischen Bremen und Hamburg wieder fahren. Es komme derzeit aber ab Bremen noch zu Verspätungen. Aktuelle Informationen gibt es hier . Auf der Strecke zwischen Cuxhaven Richtung Hamburg gibt es derzeit noch Behinderungen wegen umgestürzter Bäume:

Umgestürzte Bäume in Bremen - eine Frau verletzt

Auch in Bremen hat der Sturm Schäden angerichtet. Im gesamten Stadtgebiet fielen Verkehrsschilder, Äste und Bäume auf Straßen und Wege und beschädigten Autos. Die Bremer Polizei ist nach eigenen Angaben bereits zu mehr als 100 Einsätzen wegen Tief Sebastian ausgerückt.

Im gesamten Stadtgebiet behinderten umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste den Verkehr. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt. Der Osterdeich ist wieder befahrbar. Auf der Schwachhauser Heerstraße in Höhe Hollerallee war eine Radfahrerin unter einen umknickenden Baum geraten. Die 28-Jährige wurde jedoch nur leicht verletzt, teilte die Polizei mit.

Die Bürgerparkverwaltung bat am Mittwoch darum, die Anlage zu meiden, um die Gefahr von Verletzungen durch herabstürzende Äste zu verringern.

In der Innenstadt flogen Dachziegel von Gebäuden, und es lösten sich Teile von Baugerüsten. In Hemelingen drohte ein Veranstaltungszelt wegzuwehen und musste gesichert werden. Auch die Dechanatstraße war gesperrt, da zwei eingerüstete Häuser nicht ausreichend gegen den Wind gesichert waren.

Rund 300 Einsätze für Feuerwehr Bremen

Wegen des Sturms hatte die Bremer Feuerwehr nach ihren Angaben rund 300 Einsätze abzuarbeiten. Alle sechs Berufsfeuerwachen, die 19 Freiwilligen Feuerwehren, Einsatzkräfte der Feuerwehrschule sowie alle vier Ortsverbände des Technischen Hilfswerks waren im Einsatz, hieß es. Der Großteil der Einsätze betraf umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste. Auch seien einige beschädigte Dächer gemeldet worden, bei denen Ziegel herunterkamen, so die Feuerwehr.

Viele Bäume oder Äste beschädigten Autos. Zwei Äste stürzten auf Oberleitungen der Deutschen Bahn und der Bremer Straßenbahn AG, wodurch es zu Behinderungen kam. Einen Sturm-Schwerpunkt gab es nicht, so die Feuerwehr. Das gesamte Stadtgebiet war betroffen. Der Amtsleiter der Feuerwehr Bremen erklärte den Öffentlichen Notstand für die Stadt Bremen.

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Auch die BSAG war betroffen

Auch die Bremer Straßenbahn-AG war von dem Sturm betroffen. Die BSAG informierte auf ihrer Homepage über Verkehrsstörungen auf vielen Strecken. Am Donnerstag gab es aber keine wetterbedingten Einschränkungen mehr.

In Hamburg stirbt ein Fußgänger

In Hamburg war ein Passant bei starkem Wind von einem umfallenden Baugerüst erschlagen worden. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers hatte sich das Gerüst vermutlich in Folge starker Windböen vom Dach eines siebengeschossigen Bürogebäudes gelöst. Der 38 Jahre alte Mann sei von den Gerüstteilen getroffen und lebensgefährlich verletzt worden. Am Mittwochnachmittag sei er dann seinen Verletzungen erlegen, teilte die Polizei mit.

Am Elbanleger Blankenese stürzte ein Rollstuhlfahrer in die Elbe. Taucher hätten den Mann tot aus dem Fluss geborgen, teilte die Feuerwehr mit. "Ein Suizid ist ausdrücklich nicht ausgeschlossen", sagte ein Polizeisprecher.

In Wyk auf Föhr wurde eine 70 Jahre alte Fußgängerin von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt. Glück im Unglück hatte ein Mitarbeiter der Nikolaikirche in Kiel. Ein Ziegel fiel nach Angaben der Gemeinde vom Dach der Kirche auf sein Auto und zerschlug das Glasdach. Der Mitarbeiter hatte den Wagen kurz zuvor verlassen.

Der Fischmarkt steht derzeit unter Wasser.

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Warnung des Deutschen Wetterdienstes

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Mittwoch an der deutschen Nordseeküste vor einzelnen Orkanböen mit bis zu 140 Stundenkilometern. Auch am Donnerstag gab es eine Warnung, allerdings werden nur noch Sturmböen bis zu 55 Kilometer pro Stunde (Beaufort 7) erwartet.

Fähren zu den ostfriesischen Inseln ausgefallen

Wegen Orkanböen an der Nordseeküste in Niedersachsen fielen am Mittwoch Fähren zu den ostfriesischen Inseln aus. Zwischen Wangerooge und Harlesiel fuhr am Morgen nur jeweils ein Schiff. "Alle anderen Fähren fallen aus", teilte die Deutsche Bahn mit, die die Fährverbindung betreibt. Der Fährverkehr wurde am Donnerstag wieder planmäßig aufgenommen. (wk/eho/dpa)

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