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Serie "Mein Freimarkt" Spaß mit dem Hammer

Bremen. Mit einem gezielten Hammerschlag kleine Plastikfrösche durch die Luft fliegen zu lassen, gehört für Ulrike Monzel zum Pflichtprogramm. Seit Jahren ist die Bude Spring-Frosch für sie der Anlaufpunkt, um sich vom Alltag zu entspannen.
24.10.2012, 05:00 Uhr
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Spaß mit dem Hammer
Von Jörn Hüttmann

Bremen. "Für uns sture Bremer ist der Freimarkt die Zeit, in der wir mal locker lassen können", sagt Ulrike Monzel und drischt mit einem Hammer auf ein kleines Katapult ein. Sofort wird ein grüner Plastikfrosch durch die Luft geschleudert. Mit einem lauten Platschen versinkt er in einem kleinen Planschbecken in der Mitte der Freimarktbude Spring-Frosch.

Seit ihrer Kindheit kommt die gebürtige Bremerin jedes Jahr auf den Freimarkt. Auf ihrer Tour über das Volksfest ist der Spring-Frosch zum festen Programmpunkt geworden. "Lachen ist für mich das wichtigste beim Freimarktbesuch", sagt Monzel. Dazu gehöre es auch, dass man übereinander lachen kann. "Und dafür ist das Froschkloppen perfekt", sagt Monzel und legt sich einen neuen Frosch auf dem kleinen Katapult zurecht.

Es sei gar nicht so einfach, die nassen Gummitiere in einen der Blumentöpfe zu befördern, die über dem Becken montiert sind. Die kleinen bunten Kübel sind wie bei einer Pyramide auf drei Ebenen angeordnet. Für den Hauptgewinn gibt es nur einen Kübel an der Spitze. Auf der untersten Ebene der Trostpreise drehen sich mehrere Kübel im Uhrzeigersinn. Auf den richtigen Moment zu warten, erklärt Monzel, sei besonders wichtig: "Ich warte immer, bis die Töpfe auf allen drei Ebenen eine Linie von links nach rechts bilden."

Das erhöhe die Gewinnchancen, sagt sie und katapultiert mit einem gezielten Hammerschlag den nächsten Frosch zurück ins kühle Nass."Aber trotz meiner langen Erfahrung ist die Ausbeute nicht sonderlich hoch." Aber das Gewinnen sei schließlich auch nur eine Nebensache: "Wir kommen immer in der Gruppe hierher, um miteinander Spaß zu haben", sagt Ulrike Monzel.

Kleine Sticheleinen, wenn jemand die Frösche noch nicht mal bis zum Teich bekommt, würden da genauso mit dazugehören wie der Schnack mit den Schaustellern. Beim Spring-Frosch werde man immer mit einem Lächeln und guter Laune empfangen, darauf sei Verlass. "Obwohl sie die Frösche bei jeder Witterung mit den nackten Händen aus dem Wasser holen." Er habe es auch schon mit beheiztem Wasser versucht, erwidert der Spring-Frosch-Betreiber Uwe Keese. Bei großer Kälte sei das aber noch unangenehmer. "Und das Lächeln gehört natürlich immer mit dazu", sagt er mit einem Augenzwinkern während er einem Jungen den Umgang mit dem Hammer erklärt "Über den Kopf heben und dann feste draufhauen."

Die Arbeit mache ihm auch in seiner 23. Freimarktsaison immer noch Spaß. "Außerdem würden die Leute nicht immer wieder kommen, wenn wir sie grimmig angucken würden", sagt Uwe Kesse. "Und davon leben wir schließlich."

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