Der Puls steigt. Wenn morgen in Tunesien die U17-Weltmeisterschaft im Beachhandball startet, sind vier Bremer Talente mit von der Partie. Die „Nordlichter“, einst von Trainer Jörn Franke unter dem Vereinsdach des HC Bremen gegründet und jetzt als eigenständiger Markenname unterwegs, stellen sogar sieben der zehn deutschen Nationalspieler. Sie starten mit den Duellen gegen Kenia, Tansania und Ungarn in die WM in Hammamet, die am 22. Juni ihren Titelträger krönen wird.
Jörn Franke ist von der Nominierung seiner Spieler begeistert. „Im Jahrgang 2006/07 mit den überragenden Talenten Caio Pogorzalski, Leander Meineke, Henning Lahuis und Per Haschenhermes hatten wir sechs Nordlichter-Akteure in der Nationalmannschaft. Zwei Jahre später sind es sogar sieben, das erfüllt uns mit Stolz. Es ist jedoch nicht nur das auf Perfektion ausgerichtete Training im Klub, sondern auch die intensive Arbeit im Stützpunkt Bremen, von dem unsere Spieler profitieren“, ist sich der Trainerfuchs sicher.
„Nicht zuletzt ist es auch die gute Zusammenarbeit mit den Bremer Klubs HC Bremen und ATSV Habenhausen. Beide Vereine stellen mit Theo Jakobi und Finn Jacobsen, Mads Krüger und Tayo Rodriguez sehr wichtige Akteure der Nationalmannschaft. Alle vier besuchen die Sportbetonte Schule an der Ronzelenstraße, die ihren Anteil an unserem Erfolg hat“, betont Jörn Franke.
Während Jakobi, Jacobsen und Krüger die WM-Qualifikation durch den Gewinn der U16 EM-Bronzemedaille im Sommer 2024 mit sicherten, sind es für Tayo Rodriguez die ersten internationalen Titelkämpfe von solcher Qualität. Der Habenhauser hat auf der Abwehrmitte die Chance genutzt, die sich aufgrund einer Fußverletzung des bisherigen Positionsinhabers ergab. „Er hat es zuletzt schon stark gemacht“, findet der Bundestrainer Konrad Bansa.
Neben den vier Bremern hat Jörn Franke die Spieler für die Nordlichter in der weiteren Umgebung gefunden und vorangebracht: Bjarne Rollmann von LIT Lübbecke, sein erster Shooter Yannick Alt (GWD Minden) und Linienspieler Are Bolte vom TuS Anderten in Hannover komplettieren den Kreis der nominierten Nationalspieler. „Unsere Jungs haben ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht“, so Franke. Einzig Finn Dümpert (Anderten) hat den Sprung von den Nordlichtern in den WM-Kader knapp verpasst und musste dem Münchener Tim Perse weichen. „Finn hat aber die Zusage des Bundestrainers, dass er stattdessen bei der EM im Juli im türkischen Alanya dabei sein wird“, erläutert Jörn Franke.
Die Grundlage für diesen Erfolg im DHB-Team hat der A-Lizenzinhaber Anfang Mai durch die Teilnahme seines Jugendteams am Jarun-Cup in Zagreb gelegt. Dort spielten die Jugendlichen beim EBT-Spitzenturnier in der Herrenkategorie sehr erfolgreich mit. So nebenbei gewannen sie das U17-Jugendturnier gegen das kroatische Team von Zagreb BHC und erreichten im Herrenturnier das Achtelfinale gegen Göteborg BHC. Nur 20 Minuten nach ihrem Finalsieg im U17-Turnier zeigten die Nordlichter gegen das schwedische Spitzenteam eine ausgezeichnete und ihre wohl beste Turnierleistung. Ganz knapp mit 22:24 unterlagen sie im ersten Satz einer der besten Klub-Mannschaften Europas.
„Durch dieses großartige Turnier mit 17 Spielen im Jugend- und Seniorenbereich haben unsere Nordlichter einen Quantensprung in ihrer Entwicklung genommen“, ist Franke überzeugt. Der Weg seiner Nationalspieler habe dort eine wichtige Zwischenstation gehabt. Über Zagreb und die WM in Hammamet soll er über die EM in Alanya fortgesetzt werden. „Wir nennen es „The Road to Dakar“, denn 2026 findet im Senegal die Jugend-Olympiade statt“, fährt Jörn Franke fort. Zur Teilnahme muss das DHB-Team bei der WM das Finale erreichen.
