Einstimmig haben die Delegierten auf dem 40. Verbandstag des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) ihrem Präsidenten das Vertrauen ausgesprochen. Björn Fecker bleibt demnach bis 2026 an der Spitze des kleinsten deutschen Fußball-Landesverbandes. Der 44-Jährige führt den BFV bereits seit 2010 und bekommt im Präsidium jetzt erstmals eine Frau an seine Seite. Das sind die wichtigsten Fakten der Versammlung.
Wer sitzt künftig im BFV-Präsidium?
Neben Fecker (FC Huchting) wurden auch die Vizepräsidenten Henry Bischoff (Habenhauser FV) als Schatzmeister und Holger Franz (SG Aumund-Vegesack) wiedergewählt. Michael Grell (SC Lehe-Spaden) schied wie angekündigt auf eigenen Wunsch aus, sein Nachfolger ist Friedrich Norden vom JFV Bremerhaven ein. Neu im Präsidium ist Ulrike Geithe vom TSV Wulsdorf. Sie ist im Bremer Fußball schon viele Jahre als Trainerin der Juniorinnen-Auswahlen und ehemalige Schiedsrichterin in der heutigen Bremen-Liga bekannt. Damit ist erstmals in der 76-jährigen Geschichte des BFV eine Frau Mitglied des Präsidiums. Auch im Vorstand sitzt künftig eine Frau. Joachim Dietzel (TSV Wulsdorf) gab den Vorsitz des Frauen- und Mädchenausschusses auf eigenen Wunsch an Nantke Penner vom TuS Schwachhausen ab.
Welche Themen will Fecker demnächst angehen?
Der Präsident will sich besonders um die zuletzt gestiegenen Gewaltvorfälle und Respektlosigkeiten auf den Bremer Fußballplätzen kümmern, auch das Thema Rassismus bekommt Priorität. Den gebe es in vielen Bereichen der Gesellschaft, aber auch der Fußball müsse darauf Antworten finden. Ein weiterer Punkt werde die Frage sein, wie es Vereinen und Verband künftig gelingen könne, wieder mehr Menschen für die Ehrenämter im Fußball zu gewinnen.
Wurde die Strukturreform durchgewunken?
Ja, der Verband hat wie im Vorfeld abgesprochen die bisherigen Kreise Bremen-Stadt, Bremerhaven und Bremen-Nord gestrichen. Sie heißen künftig Regionen, haben jedoch keine eigenen spieltechnischen Ausschüsse mehr. Der BFV verlagert damit seine operativen Aufgaben komplett auf die Verbandsebene. Die Reform ist dem Rückgang von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Gremien des BFV geschuldet. Mit der Neustrukturierung sollen die ehrenamtlichen Kräfte des Verbandes nun gebündelt werden. Regional soll hingegen vor allem der Austausch zwischen den Vereinen und dem Verband forciert werden. Lediglich im Schiedsrichterbereich ist weiterhin die Einrichtung regionaler Schiedsrichterausschüsse möglich.
Was wurde noch entschieden?
Die Einführung der neuen Spielformen im Kinderfußball soll etappenweise geschehen – ab der Saison 2022/2023 bei den G-Junioren, im Folgejahr bei den F-Junioren und schließlich ab der Spielzeit 2024/2025 bei den E-Junioren. Bei den Kleinsten wird dabei unter anderem auf vier Tore gespielt, es gibt keinen Ligaspielbetrieb oder Pokalwettbewerbe. Außerdem dürfen in die Organe und Gremien künftig nur Personen gewählt werden, die sich zum Leitbild des BFV und seinem Verhaltenskodex bekennen. Mitarbeitende im Jugendbereich müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.