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Bremer Fußball-Verband Von Haacke ist der neue Präsident

Mit einem klaren Votum ist Patrick von Haacke zum neuen Präsidenten des Bremer Fußball-Verbandes gewählt worden. Er setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen Jurij Zigon durch. Björn Fecker ist Ehrenpräsident.
15.11.2023, 21:36 Uhr
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Von Haacke ist der neue Präsident
Von Jean-Julien Beer

Der neue Präsident des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) heißt Patrick von Haacke (58). Das ist das Ergebnis der Wahl beim Außerordentlichen Verbandstages am Mittwochabend in der Schwachhauser „Villa Bremen“. Bei der gut besuchten Veranstaltung setzte sich der Jurist in einer Kampfabstimmung gegen Jurij Zigon durch und bekleidet fortan eines der bedeutendsten Ehrenämter in Bremen. Im Fußball-Verband sind 88 Vereine und knapp 43.000 Mitglieder organisiert. Von Haacke erhielt 533 der 722 gültigen Stimmen. Auf Zigon entfielen 161 Stimmen. Der Rest waren Enthaltungen.

Patrick von Haacke hatte in seiner Bewerbungsrede vor den Vereinsvertretern damit gepunktet, dass er mit dem Verband ein gut funktionierender Dienstleister für die Klubs sein möchte. Er betonte die Notwendigkeit, stärker gegen die Gewalt im Amateurfußball vorgehen zu müssen. Und er will mehr Mädchen für das Spielen begeistern.

Seit Ende August war eine Findungskommission beschäftigt, den besten Kandidaten für die Verbandsspitze auszuwählen. Ihre Entscheidung fiel zugunsten von Patrick von Haacke aus, der wegen seiner langjährigen Funktionärskarriere im BFV auch der Wunschkandidat des Präsidiums war. Damit wäre seine Wahl normalerweise schon weitgehend sicher gewesen, doch der im Vorfeld aussortierte Jurij Zigon, ebenfalls ein Mann mit viel Verbands-Kompetenz, hielt seine Kandidatur überraschenderweise aufrecht – weshalb es nun zu einer Kampfabstimmung kam.

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Für die Entscheidung der Findungskommission seien unter anderem die Führungs- und Sozialkompetenz der Kandidaten sowie die Fähigkeit zur Selbstreflexion wichtig gewesen, betonte der Sprecher der Kommission, Axel Viereck. Alle diese Anforderungen erfülle Patrick von Haacke in hohem Maße – und Jurij Zigon eben nicht, meinte Viereck. Deshalb empfehle man den Vereinen von Haacke als Präsidenten des Bremer Fußball-Verbandes.

Zigon war als Herausforderer von Beginn an der Außenseiter, brachte aber eine ordentliche Zahl an Stimmen hinter sich. Sein Anliegen, den Verband zu modernisieren und mehr Nähe zur Basis herzustellen, stieß also nicht auf taube Ohren. Zum Sieg reichte das aber sehr deutlich nicht.

Der langjährige Präsident des Bremer Fußball-Verbandes, Björn Fecker, wurde unter großem Beifall zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er stand 13 Jahre an der Spitze – bevor er als Finanzsenator einen Seitenwechsel vollzog. „Ich werde mich auch weiterhin auf den Fußballplätzen sehen lassen“, versprach Fecker, der amüsant referierte, dass er in seiner Präsidentschaft zehn verschiedene Präsidenten beziehungsweise Interims-Präsidenten beim Deutschen Fußball-Bund erlebte. So lange der Präsident der Bremer Fußballer gewesen zu sein, so betonte Fecker, „das war mir eine Ehre“. Fecker führte dann auch souverän durch die Wahl. Sein kurzzeitiger Interims-Nachfolger an der Bremer Verbandsspitze, Henry Bichoff, verabschiedete sich ebenfalls von den Vereinen: „Ich bin froh, dass wir ab morgen wieder einen neuen Präsidenten haben.“

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Auch der Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Ronny Zimmermann, war an diesem Abend nach Bremen gekommen, um die gute Zusammenarbeit mit dem kleinen Landesverband von der Weser zu loben. Er rief energisch dazu auf, an der Basis gemeinsam gegen die Gewalt auf den Amateurplätzen vorzugehen: „Wir alle müssen dafür sorgen, dass jeder gesund und gerne zum Fußball kommt und wieder wohlbehalten nach Hause geht. Das ist eine ganz wichtige Aufgabe.“ Den beiden Präsidentschaftskandidaten rief er zu: „Es kann nur einer werden. Wenn man es nicht wird, muss man das mit Anstand ertragen.“

Zu den Ehrengästen an diesem Abend gehörte auch der Senator für Inneres und Sport, Ulrich Mäurer. Er sicherte zu, dass er sich der Aufgabe annehmen wird, die in die Jahre gekommen Kunstrasenplätze, Sporthallen und sanitären Einrichtungen für Sportler in Bremen zu sanieren. Dass ihm mit Fecker dabei ein Finanzsenator zur Seite steht, dessen Herz ebenfalls für den Sport schlägt, sei dabei sicherlich von Vorteil. Mäurer: „Wir brauchen in dieser Stadt grundsätzlich mehr Unterstützung für den Sport. Ich freue mich darauf, auch mit dem neuen Präsidenten des Fußball-Verbandes eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu pflegen.“

Ganz ohne Nebengeräusche verlief die Wahl dieses neuen Präsidenten nicht. Ein Vereinsvertreter monierte lautstark, dass Mitglieder des BFV-Präsidiums während der Bewerbungsrede von Jurij Zigon die Augen verdreht hätten – und erhielt dafür großen Applaus. Auch das ist bezeichnend für die schwierige Stimmungslage an der Spitze des Bremer Verbandes. Der neue Präsident wird die Lager wieder vereinen müssen. Immerhin: Zigon war der erste Gratulant für von Haacke nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses.

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