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Eisbären Bremerhaven Ruttmann zieht eine positive Bilanz

Für Bremerhavens Basketballer hat nach dem Aus in den Play-offs die Off-Season begonnen. Das ist die Zeit, in der die Spieler Urlaub machen und das Management weiterarbeitet. So fällt die Analyse aus.
25.05.2023, 06:00 Uhr
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Ruttmann zieht eine positive Bilanz
Von Frank Büter

Der Tag nach dem Saison-Aus sei nicht schön gewesen, sagt Eisbären-Manager Nils Ruttmann. Die Niederlage im entscheidenden fünften Play-off-Spiel in Tübingen habe für gedrückte Stimmung gesorgt. "In dem Moment war die Enttäuschung sehr groß", sagt der Geschäftsführer des Basketball-Zweitligisten aus Bremerhaven. Zehn Tage ist das Aus nun her. Besagte Enttäuschung ist inzwischen verflogen. Sie hat Platz gemacht für die Erkenntnis, dass die Eisbären trotz des Scheiterns im Viertelfinale vieles richtig gemacht haben in dieser Saison. "Die Entwicklung ist positiv", sagt Nils Ruttmann. Für ihn und Headcoach Steven Key hat jetzt die sogenannte Off-Season begonnen. Es ist die Zeit zwischen zwei Spielzeiten. Die Zeit, in der die Spieler Urlaub machen und das Management weiterarbeitet. Die Zeit, in der die Serie analysiert und die neue Spielzeit vorbereitet wird. Folgende Punkte stechen dabei heraus.

Der Saisonverlauf: Die Hinrunde war schlichtweg verkorkst und auch von Verletzungspech geprägt. Vor allem Topscorer Jarelle Reischel (12,4 Punkte), Kapitän Robert Oehle (12,0 Punkte/6,9 Rebounds) und Point Guard Lennard Larysz verpassten etliche Spiele. Ersatzgeschwächt ließen die Eisbären viele Punkte liegen und waren der Abstiegsregion in der ersten Saisonhälfte oft näher als den angestrebten Play-off-Rängen. Zweimal wurde personell nachgebessert. Erst ersetzte Justin Stovall den enttäuschenden Chris Hooper, dann wurde Khalid Thomas als Back-up für Center Robert Oehle aus Wien geholt.

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Die Aufholjagd: Mit Neuzugang Thomas (Punkteschnitt 10,8) und einem wieder breiteren Kader kamen die Eisbären ins Laufen. Und endlich wurde nun auch die Handschrift von Coach Key sichtbar, der auf ein starkes Teamplay setzt. Von den 17 Spielen der Rückserie wurden zwölf gewonnen, damit war Bremerhaven sogar auf Augenhöhe mit dem Hauptrundensieger Rasta Vechta. Dank dieser Bilanz zogen die Eisbären als Siebter noch in die Play-offs ein, wo man auf den seit diesem Mittwoch als Finalisten und BBL-Aufsteiger feststehenden Favoriten aus Tübingen traf. Mit dem Publikum im Rücken und starken Auftritten in der Offensive gewannen die Eisbären beide Heimspiele gegen Tübingen, waren auswärts aber dreimal ohne echte Siegchance. Trotzdem macht diese Saisonphase Mut, "darauf wollen wir aufbauen", betont Steven Key.

Das Publikum: "Wir haben die Region erreicht", sagt Nils Ruttmann mit Blick auf die steigenden Besucherzahlen. Beim "All-Star-Game" zum 20. Vereinsgeburtstag im Februar wurde erstmals wieder die 2000er-Marke geknackt. Und beim wichtigen Heimspiel gegen Trier (2374) sowie in den beiden Play-off-Partien gegen Tübingen mit im Durchschnitt 2340 Zuschauern waren die Tribünen ebenfalls sehr gut gefüllt. "Eine Kulisse und eine Stimmung fast wie in BBL-Tagen", schwärmt Ruttmann. "Da haben Mannschaft und Fans sehr viel Spaß gehabt."

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Die Bundesligalizenz: Im Mai 2019 waren die Eisbären sportlich aus der BBL abgestiegen. Sie hätten die Liga damals allerdings ohnehin verlassen müssen, da sie aus wirtschaftlichen Gründen keine Lizenz bekommen haben. Inzwischen hat sich der Klub konsolidiert und durch den Übergang in eine neue, schuldenfreie Gesellschaft die Grundlage für eine Rückkehr in die Bundesliga geschaffen. Mit dem Resultat, dass der Klub in diesem Jahr erstmals wieder eine Lizenz für die BBL erhalten hätte. "Das ist eine erfreuliche Entwicklung", sagt Ruttmann. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht."

Die Personalplanung: Das Trainerduo mit Steven Key und Assistent Oliver Elling hat einen Vertrag bis Sommer 2024, und auch die deutschen Leistungsträger Jarelle Reischel, Robert Oehle, Adrian Breitlauch und Lennard Larysz sind über die Saison hinaus an Bremerhaven gebunden. "Das hat es zu diesem frühen Zeitpunkt so noch nicht gegeben bei uns", sagt Nils Ruttmann. Ein Grundstock ist damit bereits vorhanden, zudem sollen aus dem aktuellen Kader noch weitere Spieler gehalten werden. Allen voran Dreierspezialist Matt Frierson (Quote 51 Prozent) und Shooting Guard Daniel Norl, womöglich auch Spielmacher Simon Krajcovic und Matt Freeman. Key hat mit den Akteuren vor deren Abreise sogenannte Exit-Gespräche geführt, die Verhandlungen laufen. Klar ist derweil, dass Bernat Vanaclocha Sanchez und Justin Stovall keine Rolle mehr spielen. Und klar ist auch, dass die Eisbären nach einem deutschen Back-up für die Centerposition suchen, "um die Flexibilität in der Rotation zu erhöhen", sagt Key.

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