Die Basketball-Bundesliga BBL ist so begehrt wie lange nicht. 25 Vereine haben für die kommende Saison einen Lizenzantrag für die erste Liga eingereicht. Darunter sind alle 18 aktuellen Erstligisten und mit Vechta, Tübingen, Karlsruhe, Gießen, Artland Dragons, Hagen und Bremerhaven tatsächlich sieben Klubs aus der 2. Bundesliga Pro A. Welche Vereine davon wirtschaftlich und logistisch in der Lage sind, die Voraussetzungen für den Spielbetrieb in der BBL zu erfüllen, wird in diesen Tagen geprüft. Fakt ist aber, dass das ab dem 5. Mai anstehende Play-off-Rennen in der Pro A an Spannung und Dramatik kaum mehr zu überbieten sein wird. Denn wer aufsteigen will, benötigt die Lizenz – und er muss sportlich das Finale um die Meisterschaft der Pro A erreichen.
Sieben Klubs aus der Pro A haben also ihre Ambitionen auf den Aufstieg angemeldet. Alle sieben Klubs befinden sich vor dem Hauptrundenabschluss unter den Top-Acht, also auf einem Play-off-Platz. Lediglich Dresden als Tabellenfünfter hat keinen Lizenzantrag für die BBL gestellt. Sicher dabei in den Play-offs sind von den BBL-Anwärtern indes nur fünf. Hagen und die Eisbären Bremerhaven auf den Plätzen sieben und acht müssen hingegen noch zittern. Dahinter lauern Bochum und Paderborn, die zwar nicht Richtung Bundesliga schauen, sehrwohl aber mit einer Teilnahme an den finanziell lukrativen K.o.-Spielen liebäugeln.
An diesem Sonnabend findet nun der letzte Spieltag der Hauptrunde statt. Neun Partien werden parallel um 19.30 Uhr angepfiffen. Die Eisbären Bremerhaven sind bei den Giants Düsseldorf gefordert. Die Ausgangslage ist klar: Gewinnen die Eisbären, sind sie dabei in der Play-off-Runde. Ob als Achter, Siebter oder gar noch als Sechster, hängt dann vom Ausgang anderer Partien und den sich daraus ergebenden Konstellationen in Zweier- und Dreiervergleichen punktgleicher Teams ab. Verlieren die Eisbären aber, droht ihnen ein Abrutschen auf Rang neun – sie hätten damit ihr Saisonziel verpasst.
"Noch können wir aus eigener Kraft die Play-offs erreichen", sagt Headcoach Steven Key. Möglich wurde dies durch eine starke Rückrunde. Immerhin elf der letzten 16 Spiele haben die Eisbären gewonnen, sie sind damit das fünftbeste Team in dieser zweiten Saisonhälfte. Nun gilt es, auch den letzten Schritt zu gehen. "Wir sind bereit", sagt Steven Key, der seine Mannen seit Dienstag intensiv auf diese Partie vorbereitet und eingestellt hat. Der Gegner ist dabei allerdings nicht zu unterschätzen. Immerhin hat Düsseldorf erst Mitte April mit einem Sieg gegen Ligaprimus Vechta aufhorchen lassen. Und im Hinspiel im Oktober vergangenen Jahres hatte Bremerhaven gegen den starken Aufsteiger beim 78:112 selbst eine richtig herbe Abfuhr kassiert.
"Da haben wir unsere Lektion hoffentlich gelernt", sagt Geschäftsführer Nils Ruttmann. An diesem Sonnabend gibt es für die Eisbären jedenfalls nur eine Devise: "Gewinnen", sagt Ruttmann. "Das ist der Auftrag – und dann schauen wir auf die Ergebnisse der Konkurrenz." Die Ausgangssituation ist also klar, der Spannungsbogen weiter hoch. Weil sich Bremerhaven zuletzt nach furioser Aufholjagd gegen Trier doch noch knapp mit 79:77 durchgesetzt hat, habe sich an der Lage nichts geändert, betont Kapitän Robert Oehle. "Da war eine große Portion Glück dabei, aber das nehmen wir gerne mit", sagt Spieler Adrian Breitlauch. Auf das Glück allein wollen sich die Eisbären in Düsseldorf aber nicht verlassen: "Um in die Play-offs zu kommen, müssen wir eine höhere Intensität und Leidenschaft aufs Feld bringen", fordert Robert Oehle. "Wir müssen gewinnen", sagt "Addi" Breitlauch.