Basketball wird nicht im Konjunktiv gespielt, sondern zwischen den Körben. Das weiß natürlich auch Bremerhavens Eisbären-Trainer Steven Key, und doch musste er nach dem deutlichen 94:75-Heimsieg gegen den Tabellenführer Trier mal kurz daran denken, was in dieser Saison alles möglich gewesen wäre, wenn sein Team öfter und konstanter so gut gespielt hätte wie gegen das Topteam der 2. Basketball-Bundesliga ProA. "Nicht nur wegen des Sieges war das ein gutes Spiel zum Saisonabschluss", sagte Key am Sonntag mit einem Tag Abstand, "es war vor allem wegen der Art und Weise, wie wir gespielt haben, eine besondere Partie. Wenn man gegen ein Topteam wie Trier so eine Leistung zeigen kann, dann kann man in dieser Liga im Prinzip jeden schlagen."
Sieg gegen Trier ist gut für den Kopf
Tatsächlich aber ist den Eisbären Bremerhaven genau das zu selten gelungen, und deshalb beenden sie die Saison auf dem ernüchternden zehnten Platz, als Anführer der unteren Tabellenhälfte. Die Play-offs und damit die Chance auf den Aufstieg haben sie verpasst - und damit auch ihr Saisonziel. Alle Pläne vom erstklassigen Basketball in Bremerhaven waren nur theoretischer Natur, in der Realität gab es zu viele Ausfälle und zu wenig Konstanz, um ein Spitzenteam zu sein. Durch den klaren Sieg gegen Trier gehe man nun immerhin mit einem guten Gefühl in die Sommerpause, "das ist wichtig für die Köpfe", meint der Trainer. Es bleibt ein Erfolgserlebnis in Erinnerung, das am Sonntag mit den Fans am Trainingsgelände mit Getränken und Grillgut gefeiert wurde.
Wie es mit dem Trainer weitergeht, ist noch nicht offiziell geklärt. Der Vertrag von Steven Key läuft zum Monatsende aus, er war Teil des Zweijahresprojektes, an dessen Ende der Aufstieg stehen sollte. Ob es trotzdem weitergeht, sei Teil der Diskussionen, die man nun führe, sagte Key am Sonntag: "Bis jetzt ist es offen. Ich denke, es wird noch ein paar Tage dauern, bis der Verein Klarheit schafft." Man müsse die Saison analysieren und die Meinungen dazu abgleichen, sagt der Trainer. Was wolle der Verein? Und passe das dann auch zu seinen Überlegungen?
Ohne dem Ende dieser Gespräche vorgreifen zu wollen, betont der Trainer: "Wenn wir gemeinsame Ideen haben und alles passt, dann kann es weitergehen. Aber wenn nicht, dann ist es besser, wenn man das offen sagt. Dann würde es anders weitergehen - das ist Sport, so etwas gehört immer dazu."
Eisbären: Cook (19), Giles (4), Frierson (11), Larysz (4), Reischel, Breitlauch (12), Meyer, Oehle (6), Drescher (22), Hornsby (13), Merkel (3)