Es gibt Momente, da fliegt in der Eisarena in Bremerhaven fast das Dach weg vor lauter Emotionen. Der zweite Weihnachtsfeiertag bot einen solchen Moment, in der fünften Minute des zweiten Drittels: Da zimmerte Jan Urbas die Scheibe aus spitzem Winkel zur 1:0-Führung ins Tor – und das war ein geradezu sehnsüchtig erwarteter Moment. So viele Spiele hatte der Kapitän zuletzt gefehlt, eine hartnäckige Oberschenkelverletzung zwang den 33-Jährigen seit Oktober zum Zuschauen. Jetzt klappte im Heimspiel gegen die Adler Mannheim das Comeback. Und es wirkte bei diesem 3:1-Sieg der Pinguins, als wäre Urbas nie weg gewesen. Seine Präsenz auf dem Eis war von Beginn an enorm, seine Cleverness stellte die Gegner immer wieder vor Probleme, sein Treffer war traumhaft schön. Es war sein sechstes Saisontor. Entsprechend glücklich war auch Urbas selbst. „Ich bin wirklich sehr zufrieden, wieder auf dem Eis zu stehen. Dann auch noch bei einem Heimsieg, mehr kann man nicht wollen“, sagte der Stürmer beim übertragenden Sender Magenta Sport.
4500 Zuschauer sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse und erlebten den fünften Sieg der Fischtown Pinguins in Folge. Durch diese Siegesserie ist die zwischenzeitliche Ergebnis-Krise korrigiert, die Bremerhavener haben sich wieder in den Top-6 der DEL-Tabelle etabliert. Weil neben Urbas auch so wichtige Spieler wie Dominik Uher wieder zur Verfügung stehen, kann Trainer Thomas Popiesch jetzt auch personell wieder mehr variieren und taktieren. Uher gelang bei seinem Comeback ebenfalls ein Treffer, er schoss zum 3:1-Endstand ins leere Tor ein, zwei Minuten vor Schluss. Das zweite Tor der Pinguins erzielte Ross Mauermann, Mannheims Ryan Macinnis konnte zwischenzeitlich nur auf 2:1 verkürzen.
Wie schon zuletzt beim 2:1-Sieg im Outdoor-Spiel im Kölner Stadion zeigte Pinguins-Torwart Maximilian Franzreb eine sehr starke Leistung und verhinderte mehrfach einen besseren Spielverlauf für das Spitzenteam aus Mannheim, das zu jeder Phase eine hohe Qualität auf dem Eis hatte. Pinguins-Geschäftsführer Hauke Hasselbring sagte: „Jeder Spieler in Mannheims Startaufstellung verdient wahrscheinlich mehr als unsere gesamte Reihe. Natürlich sind die gut.“ Sie waren aber auch zu oft auf der Strafbank, was dabei störte, diese Qualität auch umzusetzen. Zudem agierten die Pinguins in der Defensive bis zum Schluss sehr kompakt und stark.
Bereits am Mittwoch, 28. Dezember, erleben die Pinguins das letzte Heimspiel des Jahres gegen Meister Eisbären Berlin (Spielbeginn 19. 30 Uhr).