Der Jubel war groß am Sonnabend in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle – und ebenso groß war die Erleichterung: Mit einem 32:25 (17:14)-Sieg gegen die Kurpfalz Bären holten Werders Frauen die ersten Punkte in der 2. Handball-Bundesliga. Zuvor waren die ersten drei Saisonspiele verloren gegangen. Die Zuschauer feierten das Team mit stehende Ovationen, und Trainer Timm Dietrich sagte: „Natürlich ist man erleichtert, wenn der erste Sieg gelungen ist. Wir haben diesmal unsere Fehleranzahl deutlich reduziert, das war entscheidend.“
Gegen die ebenfalls sieglosen Gäste war es für Werder das erwartete Nervenspiel, zumal die Bärinnen es den Bremerinnen mit einer schnellen und zupackenden Abwehr schwer machten. Werder drohte häufig ein Zeitspiel, zunächst mussten Einzelaktionen aus dem Rückraum für die Tore sorgen. Hier tat sich vor allem Anna Lena Bergmann hervor, später auch Lara Niemann mit ihrem Durchsetzungsvermögen.
Die Drei-Tore-Führung zur Halbzeit (17:14) war hart erarbeitet. Das erste Bremer Tor, das nicht aus dem Rückraum fiel, war der Treffer von Linksaußen Madita Probst nach zehn Minuten. Werder bekam das Spiel besser in den Griff, als die Abwehr energischer arbeitete und in der Offensive zwei weitere Spielerinnen Akzente setzten: Mathilda Häberle auf Rechtaußen und Spielmacherin Emma Ruwe, die mit Einzelaktionen wichtige Treffer erzwang. Ruwe war es auch, die Werder gegen Ende der ersten Halbzeit zweimal in Führung brachte (11:10 und 14:13).
Im Tor hielten Yasmin Friesen und Wioleta Pajak ihre Mannschaft abwechselnd mit wichtigen Paraden im Spiel, wodurch die stets gefährlichen Gäste zu keiner Phase selbst höher in Führung gegen konnten. Mit zunehmender Spieldauer gewann Werder an Selbstvertrauen – und wenn nötig, wurde bei drohendem Zeitspiel doch noch Kreisläuferin Meike Becker gefunden. „In der Anfangsphase haben wir viele Bälle frei verworfen, in der Schlussviertelstunde haben wir es mit einem anderen Selbstverständnis souverän zu Ende gebracht“, meinte Dietrich. Als Bergmann in der 52. Minute erstmals eine Fünf-Tore-Führung erzielte (27:22), bestanden keine Zweifel mehr. Zu den ersten Gratulanten in der Halle gehörte Präsident Hubertus Hess-Grunewald. Mit diesen zwei Punkten hat Werder Anschluss ans breite Tabellenmittelfeld der 2. Liga gefunden.
SV Werder: Friesen, Pajak – Conze (1), Schumacher, Probst (3), Becker (3), Häberle (2), Hürkamp, Bergmann (7), Ruwe (6/1), Niemann (3), Zemke, Thorn, Albert (3), Rode (4)