Fabian Linne hat es geschafft! Der Sprinter vom SV Werder Bremen hat die vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) festgelegte Normzeit unterboten und darf nun hoffen, für die Mitte Juli im schwedischen Boras stattfindende U 20-Europameisterschaft nominiert zu werden.
Vor Wochenfrist noch war Fabian Linne in Jena um nur vier Hundertstel an dieser Marke von 21,30 Sekunden für 200 Meter vorbeigeschrammt. Jetzt aber war der Moment gekommen, jetzt hat sich der Bremer beim Pfingstsportfest in Zeven für seinen enormen Trainingsfleiß belohnt.
Fabian Linne, 18 Jahre jung, bewältigte seine Paradestrecke in 21,04 Sekunden – das ist persönliche Bestzeit, klar, und das ist die zweitschnellste Zeit überhaupt unter den U 20-Sprintern des Landes.
Es war der Vorlauf, in dem Fabian Linne seinen bisher schnellsten Lauf in seiner noch jungen Karriere hinlegte. Auf Bahn drei erwischte er einen optimalen Start, endlich mal. Und auch durch die Kurve kam er gut durch, nachdem er sich an den seitlich vor ihm laufenden Owen Ansah gehängt hatte.
„Der Rest“, schildert der Läufer, „war ein Selbstläufer.“ Beim Zieleinlauf blieb die Uhr schließlich bei 21,04 Sekunden stehen. „Das war schon ganz gut“, sagt Linne, der die Zeit im Finallauf, den er in 21,07 Sekunden gewann, dann noch einmal bestätigte. „Mal sehen, wo es noch hingeht in dieser Saison.“
Fabian Linne scheint bereit für mehr. Bereit, unter 21 Sekunden zu bleiben. Bereit auch für die U 20-EM. Die Startplätze für die Titelkämpfe in Boras, bei denen Linne auch ein Kandidat für die 4 x 100-Meter-Staffel sein könnte, werden durch den DLV Ende Juni in Mannheim vergeben.
Am Wochenende stehen indes zunächst die deutschen Meisterschaften der U 23 in Wetzlar an. Dort wird der Abiturient sowohl über die 200-Meter- als auch über die 100-Meter-Strecke starten, über die er ebenfalls in Zeven in 10,73 Sekunden neue Bestzeit gelaufen ist. Über Titelambitionen spricht der Werder-Sprinter nicht, er möchte einfach nur „im Rhythmus bleiben“.
Auf der Suche nach seinem Rhythmus war über Pfingsten auch ein weiterer Top-Athlet des SV Werder – allerdings vergebens. Stabhochspringer Philip Kass blieb beim Springermeeting in Holzminden ohne gültigen Versuch, scheiterte dreimal an der Anfangshöhe von fünf Metern und wurde Letzter.
Beim Einspringen sei es noch gut gelaufen, berichtete Kass. „Doch das Feld war ziemlich groß, ich musste fast eine Stunde warten, ehe ich dann dran war.“ Am Wochenende ist auch Philip Kass nun bei der U 23-DM in Wetzlar am Start. Für den 20-Jährigen ist es zugleich die letzte Chance, die geforderte EM-Norm von 5,40 Metern noch zu erfüllen.