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Eishockey Pre-Play-offs Pinguins haben schon den ersten Matchball

Was für ein Abend für Jan Urbas und die Fischtown Pinguins: Drei Treffer des Kapitäns sicherten den 3:1-Sieg im ersten Pre-Play-off-Spiel gegen die Nürnberg Ice Tigers. Das erhöht die Chance aufs Viertelfinale.
07.03.2023, 21:38 Uhr
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Pinguins haben schon den ersten Matchball
Von Jean-Julien Beer

Guter Start für die Fischtown Pinguins am Dienstagabend in die Pre-Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Gegen die Nürnberg Ice Tigers gewann die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch das erste Spiel der Best-of-3-Serie mit 3:1 (1:0, 0:1, 2:0) und kann nun bereits am Freitag das Viertelfinale erreichen.

Schon nach 58 Sekunden fiel die frühe Führung der Pinguins durch Jan Urbas. Sein Vorlagengeber Ziga Jeglic war auf links durchgebrochen und passte quer auf den Kapitän – und der traf wieder gegen Nürnberg, wie schon am Sonntag, als ihm beide Tore bei der 2:3-Niederlage im letzten Hauptrundenspiel gelungen waren. Nur zwei Minuten später wäre nach einer ähnlichen Kombination der beiden fast schon das 2:0 gefallen, aber Nürnberg klärte in höchster Not.

Reimer lobt die Pinguins-Fans

Damit waren die knapp 4000 Fans in der Bremerhavener Eisarena bereits früh auf Betriebstemperatur – ein Publikum übrigens, das sich schon vor dem ersten Bully ein Sonderlob der Nürnberger Eishockey-Legende Patrick Reimer verdiente. Der hatte beim Duell am Sonntag sein letztes von 1067 regulären Spielen gemacht und war danach bei seiner Ehrenrunde auch von Bremerhavener Fans beklatscht worden. Reimer sagte beim übertragenden Sender Magentasport: „Das war sehr schön, es zeigt das Fair Play im Eishockey. So kurz vor den Pre-Play-offs war das sehr bewegend.“

Reimer verletzte sich am Dienstag schon in den Anfangsminuten durch einen Pucktreffer am Jochbein; die Wunde wurde geklebt und gekühlt, dann stand der Routinier wieder auf dem Eis.

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Bremerhaven agierte nach der frühen Führung engagiert und überlegen, verteidigte griffig und schaltete gut nach vorne um. Überraschend viele Torchancen sprangen dabei in der Anfangsphase heraus. Es war genau die Spielweise, die Trainer Popiesch vor seinem 380. DEL-Spiel verlangt hatte: „Defensiv haben wir zuletzt gut gestanden, das ist auch in den Play-offs wichtig. Offensiv müssen wir uns aber nun steigern.“ Das gelang im ersten Drittel bereits eindrucksvoll. Die wenigen Schüsse der Gäste entschärfte Maxi Franzreb im Pinguins-Tor ohne Probleme, sein Team hielt sich auch in den Unterzahlmomenten schadlos.

Franzreb als großer Rückhalt

Das galt aber nicht mehr fürs zweite Drittel, als Nürnberg noch ein paar Sekunden in Überzahl spielen durfte (Samuelsson saß wegen Beinstellens noch draußen). Prompt glich Daniel Schmölz nach 14 Sekunden zum 1:1 aus, auch er hatte wie Urbas am Sonntag schon getroffen. Das Spiel wurde nun ruppiger mit Strafzeiten auf beiden Seiten, was Reimer erwartet hatte – dessen Ice Tigers das einzige Team sind, das Bremerhaven in der laufenden Saison in allen vier Duellen besiegen konnte. Reimer: „Diese vier Siege spielen nun aber keine Rolle mehr. Es waren immer enge und harte Duelle.“

Franzreb lief gegen nun stärkere Nürnberger zur Topform auf und rettete teils spektakulär. Diese Torwartleistung kaschierte das nun fehlerhaftere Spiel seiner Vorderleute, die auch in Überzahl zeitweise schlecht aussahen. Das erinnerte stark an die mahnenden Worte von Pinguins-Manager Alfred Prey, „dass die Nürnberger uns einfach nicht liegen“. Erst ein Lattentreffer (35.) sowie ein Pfostenschuss von Jeglic (37.) brachten wieder Stimmung in die Arena.

Nächstes Duell am Freitagabend

So ging es mit dem 1:1 ins letzte Drittel, wo bei Unentschieden nach Spielende eine 20-minütige Verlängerung bis zum ersten Tor gedroht hätte („Sudden Death“). Darauf aber hatte Matchwinner Jan Urbas keine Lust: Er hämmerte den Puck erst zum 2:1 für Bremerhaven ins Kreuzeck (49.) und traf kurz vor Schluss zum 3:1 ins leere Tor.

In diesen Pre-Play-offs entscheiden Kleinigkeiten, sagte Popiesch nach einer turbulenten Saison, die für sein Team gute Phasen an der Tabellenspitze, aber auch verletzungsbedingte Ausfälle und zuletzt durchwachsene Ergebnisse bereithielt. Dennoch mischt der Klub von der Küste wie immer seit 2016 in den K.-o.-Spielen mit. „Die Mannschaft weiß, dass sie sechs Monate hart gearbeitet hat, um dieses Ziel zu erreichen“, so Popiesch, „das ist ein Meilenstein, auf den wir stolz sind. Aber jetzt müssen wir intensiver und konzentrierter sein – denn jetzt kannst du Fehler nicht mehr ausbügeln.“

Im zweiten Spiel am Freitag in Nürnberg (19.30 Uhr) haben die Pinguins nun den ersten Matchball, um mit einem zweiten Sieg das Viertelfinale zu erreichen. Ein drittes Spiel wäre am Sonntag in Bremerhaven.

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