Dass in Bremen und Niedersachsen gute Nachwuchsarbeit im Beachhandball geleistet wird, hat eine lange Tradition und ist bei Weitem nicht nur in der Küstennähe begründet. Der Handballverband Niedersachsen-Bremen (HVNB) hat das gerade wieder bekräftigt, indem er mit seinem Jungs- und Mädchenteam (Jahrgang 2010/11) den Deutschen Meistertitel der Landesauswahlen einfuhr. Maßgeblich mit daran beteiligt waren insgesamt neun Talente aus Bremen, von denen es Bennett Jordan (ATSV Habenhausen), Jonas Zander (HC Bremen) und Greta Rothfeld (SV Werder Bremen) bis auf die Notizzettel der Nationaltrainer schafften. Greta Rothfeld wurde sogar gleich in die Reserve für die in Kürze beginnende Europameisterschaft der Jahrgänge 2008/09 in der Türkei befördert, dabei gehört sie selbst dem Jahrgang 2010 an.
„Wir sind im HVNB mit dem Stützpunkttraining und Auswahllehrgängen weiter als manch andere Landesverbände“, begründet die Bremerin Tanja Theilig, die die weibliche Auswahl zusammen mit Stefan Beck (Jork) trainiert, unter anderem den Vorsprung des HVNB. Der männliche Nachwuchs des Jahrgangs wird von den Bremern Leon Grieme und Florian Honschopp gecoacht. Die Bremer Vereine sind im Beachhandball sehr aktiv, Talente werden im HVNB früh gesichtet und beim Stützpunkttraining in Arsten, Oyten, Uelzen, Georgsmarienhütte und Jork gefördert und weiterentwickelt. „Die anderen Landesverbände holen aber auf, sie können zum Teil auch auf geeignete Hallen zurückgreifen“, betont Theilig. Für Letzteres müssen die HVNB-Auswahlen weitere Fahrten in Kauf nehmen, was zulasten des Budgets geht.
Beim Höhepunkt der intensiven Tage in Witten, den sogenannten DHB Beach Championships im westfälischen Witten, präsentieren die Landesauswahlen ihre größten Talente und messen sich dort in hochklassigen Wettkämpfen. Nebenbei gilt es aber auch, die Bundestrainer bei der Leistungsdiagnostik wie den Standweitsprung, Hochsprung, Richtungslauf und vieles mehr von sich zu überzeugen. Denn dieser Jahrgang soll die deutsche Nationalmannschaft bilden, die 2026 bei der Europameisterschaft an den Start geht.
Der Bremer Tross hatte sich in einer Jugendherberge in Bochum einquartiert, rund eine Viertelstunde Fahrweg vom Spiel- und Trainingsort entfernt, und setzte sich in seinen Gruppenspielen an die Spitze. Die Mädchen besiegten anschließend im Viertelfinale Westfalen mit 2:1 (18:12/20:23/4:2), im Halbfinale setzten sie sich mit 2:0 (22:18/28:14) gegen Schleswig-Holstein durch. Für die Jungs ging es mit dem Halbfinale weiter, in dem sie mit 2:0 (26:16/22:20) ebenfalls gegen Schleswig-Holstein triumphierten. Im Finale machten es die HVNB-Mädchen spannend, sie mussten nach einem 21:16 und 12:24 in den einzelnen Sätzen gegen Hamburg ins Shoot-out, in dem sie sich nicht zuletzt dank einer überragenden Greta Rothfeld mit 8:6 die Goldmedaille sicherten. Die Jungs gestalteten ihren 2:0-Erfolg im Endspiel gegen Mecklenburg-Vorpommern mit 12:10 und 22:11 in den einzelnen Sätzen deutlicher. „Besser geht es nicht“, bilanzierten „Tanne“ Theilig und „Flo“ Honschopp das Abschneiden unisono zufrieden.
Aus Bremen spielten für den HVNB: Bennett Jordan (ATSV Habenhausen), Thjorven Kruse, Emilian Müller, Jonas Zander (alle HC Bremen), Sophia Abt, Anna-Stina Mügge (beide TuS Komet Arsten), Janne Bienhoff, Nienke Büntemeyer, Vivien da Cruz, Greta Rothfeld (alle SV Werder Bremen).