Auswärts haben die Eisbären Bremerhaven gute Nerven. Nach dem hauchdünnen Sieg in Gießen am dritten Spieltag entführten die Seestädter in der Basketball-Bundesliga nun bei Science City Jena erneut die Punkte. 98:87 (82:82, 45:52) nach Verlängerung lautete am Ende das Resultat zugunsten der Bremerhavener, die dabei einen Neun-Punkte-Rückstand aus dem dritten Viertel aufholten (45:54) und erst nach dem Videobeweis in der Schlusssekunde in die fünfminütige Verlängerung kamen.
Dort übernahm Guard Chris Warren die Führungsrolle. „Er hat die gesamte Mannschaft mitgezogen“, analysierte Jan Niklas Wimberg, der Eisbären-Spieler des dritten Viertels. „Wir haben in der Defensive sehr gut und sehr schnell rotiert“, verriet der aus Erfurt gekommene 2,06 Meter große Forward das Bremerhavener Erfolgsrezept. Allerdings funktionierte es nur phasenweise, weswegen es neben Warren in der Overtime und Wimberg im dritten Spielabschnitt auch eines Elston Turner im vierten Viertel bedurfte.
Zwei Punkte hatte Elston Turner nach 30 Minuten erst auf dem Konto. In den finalen zehn Spielminuten drehte der Shooting Guard aus den USA dann aber so richtig auf. Mit weiteren zwölf Punkten, darunter drei Dreiern, führte er seine Mannschaft in die Verlängerung, ja beinahe sogar zum Sieg bereits nach 40 Minuten. Denn beim 80:76 sahen die Eisbären schon wie der Gewinner aus, ehe Julius Jenkins zwei Dreier in Folge gelangen, die Jena letztlich in die Verlängerung retteten. Ein weiterer Korberfolg von Jenkins zählte nach Videobeweis nicht, da die Uhr beim Wurf bereits abgelaufen war. „Ich war im Backcourt und konnte gut sehen, dass der Wurf von Jenkins zu spät war“, beruhigte Jan Niklas Wimberg später die Gemüter.
Eisbären mit gutem Start
Die Eisbären Bremerhaven verzeichneten einen guten Start in der Sparkassen-Arena. Nach dem gewonnenen Tip-Off markierte Keith Benson gleich den ersten Korb per Korbleger und verwandelte auch noch den Bonusfreiwurf. Jordan Brangers und wiederum Keith Benson bauten die Eisbären-Führung auf 9:3 aus, und ein 8:0-Run, abgeschlossen mit einem erfolgreichen Dreier von Adrian Breitlauch, zeichnete wenig später ein 21:11 für die Gäste auf die Anzeigetafel. Es lief rund bis zu diesem Zeitpunkt. Das erste Viertel ging schließlich mit 25:20 an die Bremerhavener, weil sie bei den Würfen aus dem Feld heraus die treffsicheren Hände hatten.
Das änderte sich jedoch in den zweiten zehn Spielminuten, in denen vor allem die Eisbären keine Ballverluste von Jena mehr erzwingen konnten. Eine zerfahrene Spielphase mit vielen Fouls auf beiden Seiten führte beim 27:27 zum erstmaligen Ausgleich und Sekunden später durch den Dreier von Julius Jenkins zur Jenaer Premieren-Führung. Dann ging es hin und her, zum Ende der ersten Hälfte glich Jordan Brangers mit zwei Dreiern in Folge erneut zum 43:43 aus. Insgesamt erzielte der 23-jährige US-Amerikaner bemerkenswerte 17 seiner 29 Punkte in Halbzeit eins.
Doch mit einem Buzzer-Beater für drei Punkte schraubte Jenas Ikenna Iroegbu den Pausenvorsprung für die Gastgeber auf sieben Zähler. „Wenn wir das Spiel unter Kontrolle bekommen, sind wir besser, wenn das Spiel etwas wilder wird, hat Bremerhaven Vorteile“, hatte Jenas Trainer Björn Harmsen vor der Partie prophezeit. Bis zur Verlängerung war von allem etwas dabei.
Eisbären Bremerhaven: Warren (14), Canty, Breitlauch (5/1 Dreier), Wimberg (9/1), Bleck (n.e.), Turner (14/3), Benson (16), Buhl (n.e.), Brangers (29/6), Jackson (11).
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