Die Sportsenatorin Anja Stahmann hat das sehr anschaulich erklärt: Warum darf im Bürgerpark gejoggt werden, auf der Bezirkssportanlage Findorff aber ist das Laufen verboten? Genau, macht keinen Sinn. So richtig es gewesen sein mag, in der ersten Corona-Welle den Vereinssport zunächst komplett zum Erliegen zu bringen, so richtig ist es jetzt, den Apparat wieder hochzufahren. Wichtig ist dabei die Geschwindigkeit, mit der das nun alles geschieht.
Und da kommt es auf die Sportler und Sportlerinnen an, die neuen Möglichkeiten nicht gleich exzessiv zu nutzen. Tennis, Golfen, Reiten, Wassersport, auch ein Sprint auf der Laufbahn, all das ist bald wieder erlaubt. Verboten bleibt Training auch weiter dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen – zumindest vorerst. Zu groß bleibt die Gefahr, dass sich neue Infektionsketten bilden.
Wie andere Bereiche muss sich auch der Sport seine Freiheiten nach und nach erkämpfen und beweisen, sie behutsam zu nutzen. Deshalb ist die vorsichtige Lockerung eine Entscheidung mit Augenmaß. Denn auch der Sport fährt schließlich auf Sicht.