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Bronzemedaille in Portimao Bremer Gymnastik-Nationalteam steigert sich um zehn Punkte

Im Vergleich zum März hat sich das Bremer Juniorenteam, das als deutsche Nationalmannschaft antritt, beim Turnier in Portugal enorm gesteigert. Ausruhen ist nicht: Jetzt geht es in die heiße Phase der Saison.
07.05.2025, 15:21 Uhr
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Bremer Gymnastik-Nationalteam steigert sich um zehn Punkte
Von Olaf Dorow

Der Aufwand ist enorm, der Kalender proppevoll. 25 Stunden pro Woche würden die 13 Jahre alten Mädchen trainieren, sagt Birgit Passern. Gemeinsam mit Irina Hermansky-Pfennig, einer jungen Mutter und früheren Athletin von ihr, betreut Passern die jungen Damen, die seit Anfang des Jahres in gewissem Sinne besondere junge Damen sind: Anna-Lena Salokhina, Stella Quint, Anabel Anthi Nguyen, Lina Reiswich, Nayla Koppenstein-Trigo und Viktorija Gataullin bilden für das Wettkampfjahr 2025 die deutsche Junioren-Gruppe in der Rhythmischen Sportgymnastik. Sie vertreten Deutschland auf der internationalen Bühne, im Vorjahr waren sie dazu vom nationalen Verband DTB berufen worden. Wenn Ferien sind, so wie zuletzt in den Wochen vor Ostern, würden die Mädchen sogar auf 41 Trainingsstunden pro Woche kommen, ergänzt Birgit Passern.

Gerade ist die Landestrainerin mit ihrem jungen Team von einem internationalen Turnier aus Portugal an den Bremer Bundesstützpunkt zurückgekehrt. In der riesigen Halle in Portimao, das durchaus als eine Art europäisches RSG-Mekka betrachtet werden darf, hatte die Bremer Gruppe ihren zweiten Auftritt außerhalb Bremens. "Und es war ein Riesenfortschritt zum ersten Auftritt", sagt Passern. Im März hatte das Sextett beim Aphrodite-Cup in Athen nur einen recht fehlerhaften Vortrag auf die Matte bringen können, diesmal habe es vor allem am ersten Tag in der Übung mit dem Reifen prima geklappt.

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Am zweiten Tag, als sie mit dem Gerät Keule gefordert waren, hätten die Mädchen anfangs etwas unter Druck gestanden. Sie hätten sich auch gleich zwei Fehlwürfe geleistet, sich aber wieder gefangen und die Übung stabil und ruhig durchgeturnt. In der Gesamtwertung der vier Nationalmannschaften kam die deutsche hinter Gastgeber Portugal und Großbritannien auf den Bronzerang, Kanada wurde Vierter. Wichtiger als die Platzierung sei für die Trainerinnen aber die deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Wettkampf in Griechenland gewesen, sagt Birgit Passern. Das Kampfgericht vergab diesmal gleich zehn Punkte mehr an die deutsche Gruppe aus Bremen.

Für die jungen Athletinnen, von denen gleich vier die Sportbetonte Schule an der Ronzelenstraße besuchen, geht es demnächst quasi in die heiße Phase der Saison. Am kommenden Mittwoch fliegen sie ins polnische Gdynia. Dort wird ein hochkarätig besetztes internationales Starterfeld erwartet. Zuvor besucht Anfang kommender Woche noch die Bundestrainerin Isabell Sawade den Bremer Stützpunkt. Kaum sind die Koffer von der Gdynia-Reise ausgeräumt, können sie schon wieder befüllt werden: Am 26. Mai geht es ins Trainingslager nach Halle/Saale, fünf Tage später treten die Bremerinnen bei den deutschen Meisterschaften im Rahmen des Turnfestes in Leipzig an – dann natürlich nicht als Team Deutschland. Sie starten für ihren Heimatverein Bremen 1860.

Das Koffer Aus- und Einpacken muss nach Leipzig noch schneller vonstattengehen als zuvor nach dem Gdynia-Wettkampf. Bereits für den 2. Juni sind die Flüge nach Tallinn/Estland gebucht. Dort steigen am 4. Juni die Wettkämpfe der Junioren-Europameisterschaft. Kaum zurück aus Tallinn, steht das nächste Trainingslager an, diesmal im früheren DDR-Leistungszentrum in Kienbaum, östlich von Berlin. Dort soll die unmittbare Vorbereitung stattfinden auf den allergrößten Wettkampf des Jahres: die Junioren-Weltmeisterschaften Ende Juni in der bulgarischen Hauptstadt Sofia.

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Großes Programm, große Herausforderung, großes Rad sozusagen: Wie verkraften das Mädchen in der Pubertät, dass sie praktisch von jetzt auf gleich auf internationaler Bühne Deutschland repräsentieren sollen und damit automatisch unter besonderer Beobachtung der DTB-Verbandsoberen stehen? "Natürlich mussten sie dieses Bewusstsein praktisch erst lernen, dass sie jetzt Nationalmannschaft sind", sagt Birgit Passern, "aber sie haben sich extrem entwickelt, mit jedem Wettkampf werden sie stärker." Der Zusammenhalt innerhalb des Teams sei sehr stark, auch die Eltern würden dazu beitragen und viel Unterstützung leisten. Kleines Beispiel: In Portimao an der Algarve hätten von allen sechs Bremer Gymnastinnen die Eltern anfeuernd auf der Tribüne gesessen.

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