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Mehr Mitglieder in den Vereinen Aufwind für den Tennissport

Der Tennisverband Niedersachsen-Bremen zieht Bilanz für das Jahr 2021 und verrät, was er für 2022 plant. Den Trend zu höheren Mitgliederzahlen begründet der Verband nicht nur mit der Corona-Pandemie.
19.01.2022, 18:40 Uhr
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Aufwind für den Tennissport
Von Patricia Friedek

Euphorie ist eine Stimmung, die angesichts der Corona-Lage und dem Mitgliederschwund zur Zeit eher in wenigen Sportvereinen zu erwarten ist. Beim Tennisverband Niedersachsen-Bremen (TNB) ist sie jedoch zu spüren, die Freude, wenn der Vorstand die Bilanz des Tennis-Jahres 2021 vorträgt. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten hat Corona dem Tennissport in die Karten gespielt. Outdoor-Aktivitäten sind bekanntlich beliebter geworden, und das schlägt sich auch in den Mitgliederzahlen der Tennisvereine nieder. Aber das sieht der Dachverband nicht als einzigen Grund für den Anstieg in Deutschland und in der Region.

Wie steht es um die Mitgliederzahlen beim Tennis in der Region?

"Was wir im TNB-Land konstatieren können, ist: Tennis ist im Aufwind", sagt Verbandspräsident Raik Packeiser gleich zu Beginn des TNB-Jahresgesprächs. Der Sport erfreue sich nach wie vor eines hohen Zulaufs. Einen Zuwachs der Mitgliederzahlen habe der TNB gerade im vergangenen Jahr erlebt: Er verzeichnet ein Plus von etwas mehr als einem Prozent, knapp 1500 Tennisspielerinnen und Tennisspieler sind also neu in Vereine eingetreten. Das decke sich mit den Bestandserhebungen des Deutschen Tennis-Bundes, betont Packeiser. Hier wurden etwa 17.000 neue Mitglieder gezählt, ein Zuwachs von etwa 1,2 Prozent. Packeiser ist überzeugt: "Das ist ein Beleg dafür, dass die Angebote und der Service in Bremen und Niedersachsen funktionieren." Gerade der Anstieg bei den Mitgliedern in Wintermonaten sei überraschend. Und auch sonst zeigt sich der Vorstand sehr zufrieden mit dem vergangenen Jahr: 850 Turniere wurden in Niedersachsen und Bremen ausgetragen, mit rund 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Etwa 9000 Mannschaften sind im Breitensport in 20 Alters- und Leistungsklassen angetreten. 

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Welche Gründe sieht der Verband für die positive Entwicklung?

Neben der Pandemie führt der Verband noch andere Gründe für die positiven Zahlen an. Auf der internationalen Ebene habe man Vorbilder, sagt Packeiser, die zu den Mitgliederzuwächsen beitragen. "In den vergangenen Jahren war Angelique Kerber unser Aushängeschild, die aufgrund ihrer sportlichen Erfolge Vorbildwirkung hatte. Gerade der Olympiasieg von Alexander Zverev hat natürlich nochmal zu einem sehr hohen Maß an Aufmerksamkeit und breitem Imagegewinn beigetragen", ist er sich sicher. Packeiser sieht die Entwicklung als wichtiges Signal bei all den coronabedingten Einschränkungen im Sport, die gerade vorherrschen. Außerdem hebt der TNB hervor, dass sich manche Vereine besonders gut digital aufgestellt hätten: Der TV Schwanewede etwa habe einen erheblichen Zuwachs an Mitgliedern verzeichnen können, er habe ein neues Vorstandsteam aufgestellt und seine Präsenz in den sozialen Netzwerken merklich erhöht. "Die Nutzung von Facebook, Tiktok oder Instagram ist relevant, um in den Köpfen der Zielgruppen präsent zu sein", ist Packeiser überzeugt.

Was verändert sich in den Vereinen und im Verband?

Der Verband habe jenseits des klassischen Tennis auch die Entwicklungen im Beach-Tennis und Padel-Tennis im Blick. Im Beach-Tennis hat der TNB eine eigene Liga etabliert und berichtet auch hier von entsprechendem Zulauf als Ergänzung zum normalen Tennis Auch beim Padel-Tennis stellt der Verband eine größer werdende Nachfrage seitens der Vereine fest. Schließlich entwickelte sich der TNB nach eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten digital weiter: Im Format "Vereine im Dialog Online" treten Geschäftsführer Michael Wenkel und Packeiser direkt mit den Vereinsvertretern in Kontakt, es gebe einen monatlichen Podcast und zahlreiche digitale Fortbildungen. 

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Vor welchen Herausforderungen steht der TNB?

Bei all den Erfolgen für des TNB stand auch er in der Corona-Zeit vor Herausforderungen: weniger Planungssicherheit vor allem bei der Finanzierung und ein verändertes Sponsorenverhalten. Der Einfluss gesamtgesellschaftlicher Themen wie die Digitalisierung seien größer und teurer als angenommen werde, gibt der TNB-Präsident zu bedenken. "Wir haben eine zunehmende Konkurrenz von Freizeitangeboten, und der Sport muss aufpassen, dass er seine Stellung in der Gesellschaft nicht verliert – das spielt auch beim Tennis eine Rolle." Im Tennis sei es nochmal schwerer als in anderen Sportarten, auf nationaler oder internationaler Ebene erfolgreich zu sein, "weil man sehr früh anfangen und sich eben auch quälen muss", meint Packeiser.

Was plant der Tennisverband in diesem Jahr?

Im vergangenen Jahr fanden zwei internationale Jugendturniere statt, die auch in diesem Jahr geplant sind: die "Radio 21 Open" finden vom 14. bis 21. Mai und vom 3. bis 10. September statt. Zudem feiert der TNB 2022 ein Jubiläum: Vor 75 Jahren fand die Gründung in Niedersachsen statt, vor etwa drei Jahren erfolgte die Fusion mit dem TV Nordwest und somit die Benennung als Tennisverband Niedersachsen-Bremen. Zu diesem Anlass plant der Verband eine Feier am 25. Juni, die zu einem großen Teil draußen stattfinden soll. "Wir gehen davon aus, dass sich die sehr positive Entwicklung auch 2022 fortsetzt", sagt Packeiser.

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