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Entwicklung der „Oase“ So soll die Grohner Düne attraktiver werden

Die Grünfläche gegenüber der Hochhaussiedlung Grohner Düne soll ein attraktiver Aufenthaltsbereich werden. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen hier ihren Spaß haben.
15.02.2018, 06:45 Uhr
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Von Sylvia Wörmke

Die Grünfläche zwischen Horthaus Grohn und dem Parkhaus Haven Höövt gleicht einer Wildnis. Die Natur hat sich ungehemmt ausgebreitet, Zäune und Tore sind defekt. Die Spielgeräte auf dem Spielplatz haben auch schon bessere Tage gesehen. Das wurde im Integrierten Entwicklungskonzept für die Grohner Düne bemängelt. Hier soll nun ein attraktiver Aufenthaltsort für die Grohner Bevölkerung und die Menschen aus der Wohnsiedlung entstehen. ­Damit soll die abgeschottete Hochhausanlage nach außen geöffnet werden. Die Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung Energie und Landwirtschaft ­beschäftigt sich an diesem Donnerstag mit den Plänen. Wird der Finanzierung zugestimmt, soll die Umgestaltung im Herbst ­beginnen.

Das Vorhaben für die Freifläche gehört zu einem Pfeiler des Gutachtens. Unter der Rubrik „Düne in der Stadt“ werden noch weitere städtebauliche Ideen entwickelt, um die Grohner Düne, die mit ihren hohen Häusern wie eine Trutzburg im Ortsteil wirkt, zu integrieren.

Mehr Geld in die Hand genommen

So ist vorgesehen, vor allem den Kindern und Jugendlichen das Überqueren der Friedrich-Klippert-Straße von der Grohner Düne hinüber zur Freifläche und zum Horthaus Grohn mit einer Verkehrsinsel zu erleichtern. Auch die Gehwege im Bereich Grohner Düne sollen erneuert werden. Grand City Property (GCP), Eigentümerin der Wohnsiedlung, nimmt zudem Geld in die Hand, um den Bereich vor der Ladenzeile im Erdgeschoss der Düne attraktiver zu gestalten.

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In der Sitzung der Deputation geht es aber nur um die „Oase“ genannte Freifläche. Sie gehört der Stadt und wird vom Kinder- und Familienzentrum Grohn genutzt. Das Amt für soziale Dienste ist für den öffentlichen Spielplatz zuständig, der Rest ist eine öffentliche Grünanlage, die aufgrund des schlechten Zustands aber nicht unbedingt zum Verweilen oder Spielen einlädt. Der Aufenthalt soll aber durch die geplanten ­Veränderungen ermöglicht werden. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen hier mehr Spaß haben.

Darum wird unter anderem der Spielplatz erneuert – die Wünsche der jungen Nutzer werden berücksichtigt. Im Sommer 2016 gab es bereits ein Beteiligungsverfahren für Kinder und Jugendliche. Die Vorstellungen sind laut Vorlage für die Deputation in die Planungen eingeflossen. Es soll unterschiedliche Spielbereiche auf dem Gelände für unterschiedliche Altersgruppen und Nutzungen geben, alles gestaltet unter den Themen „Oase“ und „Fischfang“.

Fünf Spielbereiche geplant

Auch das Ballspielfeld wird saniert und zum Beispiel eine Natursteinwand zum Klettern geboten. Fünf Spielbereiche sind geplant: Schaukelgarten, Oase für Kleinkinder, Kletter- und Spielanlage und neu im hinteren Bereich der Kindertagesstätte für die Kitakinder ein Bereich mit Spielgeräten und angrenzend mit Wasser- und Sandflächen, Ruhezonen und Hochbeeten.

Außerdem gibt es noch den „Ruinen-Hügel“ in Anlehnung an die Turmruine, die unter Denkmalschutz steht und bereits für 40.000 Euro aus Bundesmitteln für den Denkmalschutz saniert wurde. Um 1840 hatte Johann Lange junior (1804–1876), ältester Sohn des Vegesacker Werftbesitzers und Unternehmers Johann Lange (1775–1844), den Garten hinter dem Lange‘schen Wohnhaus am Alten Tief in einen Park als englischen Landschaftsgarten umwandeln lassen und mit einer künstlichen Turmruine auf einer kleinen Anhöhe versehen.

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Künstliche Ruinen waren seit dem späten 18. Jahrhundert Bestandteil englischer Land­schaftsgärten. Sie waren Blickfang und emotionale Stimmungsträger, die den Betrachter an die Vergänglichkeit des Daseins erinnern und ihn in melancholische Stimmung versetzen sollten.

Es gibt nur noch wenige in Deutschland. Dieses Wahrzeichen der Grünfläche darf künftig auch nicht als Spielfläche genutzt werden. Die Turmruine wird aus Sicherheitsgründen eingezäunt. Drumherum werden aber Spielmöglichkeiten mit Kletterwand und Rutsche ­geschaffen.

Reparturen und Neubauten

Dann sollen die Wege saniert werden, ein neuer Rundweg kann später zum Skaten und Radfahren genutzt werden. Ein neuer Weg soll eine Verbindung zur Straße Zum alten Speicher bringen, wo ein zusätzlicher Zugang zum Freigelände erfolgen soll.

Auch Zäune und Tore werden repariert oder durch neue ersetzt. Mit Pflegemaßnahmen und Eingriffen ins Grün – einige ­Bäume und Sträucher werden entfernt – sollen Trassen und Wege freigelegt sowie Wildwuchs entfernt werden. Ein weiterer Effekt: „Angsträume“ sollen verschwinden. Nachpflanzungen sind laut Vorlage auch eingeplant.

902 000 Euro aus Städtebaumitteln (300.666 Euro) und sogenannten Komplementärmitteln der Stadt (601.334 Euro) wird die gesamte Maßnahme kosten. Die Deputation muss dieser Finanzierung noch zustimmen.

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