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Blumenthaler Fliegerhalle Badprojekt im Kämmerei-Quartier: Gipfeltreffen bei der Brandstelle

Um Millionen vom Bund zu bekommen, haben die Blumenthaler Badplaner viele Gespräche an vielen Orten geführt – nur noch nicht an der Brandstelle der Fliegerhalle, die zur Schwimmhalle werden sollte. Bis jetzt.
06.02.2025, 17:45 Uhr
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Badprojekt im Kämmerei-Quartier: Gipfeltreffen bei der Brandstelle
Von Christian Weth

Im Januar wurde der Termin angekündigt, jetzt steht fest, wann er ist: Donnerstag, 13. Februar. Dann wollen Entscheider von Bund und Land mit den Blumenthaler Badplanern zusammenkommen. Nicht irgendwo, sondern genau dort, wo die Fliegerhalle war, die zur Schwimmhalle werden sollte, bevor sie abbrannte. Christian Gerken und sein Team sollen den Ministeriums- und Behördenvertretern erklären, wie sie das Projekt im Kämmerei-Quartier trotzdem umsetzen wollen – damit es den Millionen-Zuschuss endlich gibt, auf den sie seit Jahren warten.

Das Gipfeltreffen ist für den frühen Nachmittag geplant. Zwei Stunden soll es dauern. Am Ende wollen die Projektentwickler dargelegt haben, warum ihr überarbeitetes Konzept ein gutes Konzept ist – und weshalb es die Bundesförderung, die ursprünglich an den Umbau des zerstörten und mittlerweile abgerissenen Industriebaus gekoppelt war, nun für einen Neubau geben soll. Gerken sagt, dass sie Architektenzeichnungen von einem Gebäude zeigen wollen, das teilweise aus Fassadensteinen besteht, die von der denkmalgeschützten Fliegerhalle übrig geblieben sind. Palettenweise sind sie fortgeschafft worden, um gegebenenfalls wiederverwendet zu werden.

Der Spartenchef der Vegesacker Schwimmer hofft, dass die neuen Entwürfe überzeugen können – und mit ihnen die aktualisieren Kostenrechnungen für das Projekt. Fest steht schon jetzt, dass der Neubau teurer wird als der Umbau des Altbaus. Das weiß auch die Berliner Politik. Darum hat sie vor Kurzem im Haushaltsausschuss den vor fast drei Jahren zugesagten Zuschuss für den Bau eines Blumenthaler Hallenbades auch erhöht: von zehn auf 15 Millionen Euro. So sagt das Uwe Schmidt. Der SPD-Bundestagsabgeordnete ist der Auffassung, dass sich die Fliegerhalle so weit rekonstruieren lässt, dass sie ihre Funktion als Denkmal nachkommen kann und somit eine Förderung möglich wird.

Gerken hat den Politiker gebeten, zum Treffen in der nächsten Woche dazuzukommen. Dass er froh wäre, wenn Schmidt dabei ist, hat einen simplen Grund. Für die Badplaner ist der Bundespolitiker so etwas wie der beständigste Befürworter. Keiner, sagen sie, habe sich so ausdauernd für das Projekt eingesetzt wie er. Seit Jahren wollen Gerken und seine Mitstreiter ein Bad für Blumenthal bauen. Weil Becken und Bahnen fehlen und Bremen kein Geld hat, zusätzliche zu schaffen, haben der Spartenchef und andere entschieden, selbst ein Konzept zu erarbeiten und Geldgeber zu suchen. 2020 waren sie zum ersten Mal im Beirat, um das Projekt vorzustellen.

Seither ist das Team immer größer geworden. Zwangsweise. Um mit den Anforderungen mitzuhalten, die an das Vorhaben gestellt wurden, seit der Bund es fördern will, mussten weitere Helfer her. Anfangs trafen sie sich sporadisch, dann wöchentlich, zuletzt fast täglich. Nach Gerkens Rechnung arbeitete jeder erst zwei Stunden in der Woche am Projekt, später zwei Stunden täglich. Vor allem nach dem Feuer im Sommer erhöhte sich der Takt der Planer. Schnell musste es gehen, weil die Ministerien zügig Antworten wollten – kein neues Konzept, keine Förderung. Innerhalb von Wochen wurden Businesspläne neu geschrieben und aus Altbau-Entwürfen erste Neubau-Entwürfe.

Vereinsfunktionär Gerken hat schon häufiger geglaubt, dass diese oder jene Konferenz mit Berliner Entscheidern die letzte wäre. Inzwischen ist er vorsichtiger geworden. Das Treffen am nächsten Donnerstag im Kämmerei-Quartier ist für ihn denn auch kein finales, sondern bestenfalls ein wegweisendes Treffen. Ihm ist schon angedeutet worden, dass erst einmal die vorgezogene Bundestagswahl abgewartet werden muss. Mit Prognosen, wie es mit den Badplänen weitergeht, hält sich Gerken zurück. Anders als Bundespolitiker Schmidt. Er geht davon aus, dass die Planungsmittel in den nächsten Monaten abrufbar sind und noch in diesem Jahr der Baustart sein wird.

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