Es gibt viele Carsharing-Angebote in Bremen, aber nur wenige im Norden der Stadt. Das soll sich ändern. Seit Längerem plant die Baubehörde einen sogenannten Mobilpunkt in Lüssum. So nennen Planer die Plätze, auf denen die Leihautos stehen. Die Blumenthaler Beiratsfraktionen finden gut, dass jetzt ein weiterer in ihrem Stadtteil geschaffen werden soll – nur nicht so, wie das Ressort ihn anlegen will.
Wiebke Weltring hat auf der Karte nachgeschaut: Die Verkehrsplanerin kommt auf 130 Carsharing-Möglichkeiten in Bremen – und auf ein knappes Dutzend im Norden. Sie spricht von einem Ungleichgewicht und davon, sich zu freuen, diesmal ein Angebot in Lüssum entwickeln zu können. Streng genommen ist es eine Weiterentwicklung. Denn Pläne, einen Parkplatz zwischen Kreinsloger und Schwaneweder Straße zum Carsharing-Platz zu machen, gibt es seit dem Sommer.
Und schon damals kritisierten die Stadtteilpolitiker, was sie auch jetzt wieder beklagen: Dass zu viel Fläche für öffentliche Stellplätze wegfällt, wenn der Mobilpunkt so umgesetzt wird, wie Weltring ihn vorgestellt hat. Die Fraktionen befürchten, dass der Parkdruck zunehmen könnte, weil es mehrere Geschäfte im Bereich des neuen Carsharing-Geländes gibt. Und dass sich die Kunden der Läden und die Kunden des Leihwagen-Anbieters ins Gehege kommen könnten.
Weltring glaubt das nicht. Sie sagt, dass von den zwölf öffentlichen Parkbuchten bis zu sieben bleiben würden. Nach ihren Plänen geht es um zwei Stellplätze für ein Carsharing-Angebot von Cambio. Und um eine weitere Fläche für Leihräder. Später könnten noch Ladesäulen für Elektroautos auf dem Grundstück dazukommen. Für die Verkehrsplanerin sind sie aber nur eine Option, die nicht umgesetzt wird, wenn sich herausstellt, dass sie gar nicht gebraucht werden.
Die Blumenthaler Fraktionen haben ihrem Entwurf trotzdem nicht gleich zugestimmt. Sie entschieden auf ihrer November-Sitzung, dass sie erst später entscheiden wollen – wenn sie über den Plan noch mal ausführlich diskutiert haben. Geht es nach der Baubehörde, soll der Mobilpunkt im dritten Quartal nächsten Jahres fertig sein.