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Verkehrsprojekt in Blumenthal Warum die Sanierung der Hospitalstraße zum Großprojekt wird

In den vergangenen Jahren war Geld ausschließlich für kleinere Reparaturen da, jetzt soll die Hospitalstraße zwischen Farge und Schwanewede saniert werden – ein Millionenprojekt.
28.02.2024, 14:00 Uhr
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Warum die Sanierung der Hospitalstraße zum Großprojekt wird
Von Christian Weth

Seit Jahren ist die Hospitalstraße so kaputt, dass über sie immer wieder im Blumenthaler Beirat gesprochen wird – und jetzt auch in der Deputation für Mobilität. In dieser Woche wollen deren Mitglieder darüber abstimmen, ob passieren soll, was seit Langem von Stadtteilpolitikern gefordert wird: die Sanierung der Strecke zwischen Farge und Schwanewede. Schon jetzt ist klar, dass das Projekt allein auf Bremer Seite ein Millionenprojekt ist. Und eines, das auch niedersächsische Verwaltungen beschäftigen wird.

Risse werden immer länger, Schlaglöcher immer tiefer – mit der Folge, dass die Verkehrsbehörde im Januar gemacht hat, was sie nur in schwerwiegenden Fällen macht: das Tempo für Autofahrer zu drosseln. Diesmal von 30 auf 10. Das neue Limit gilt seit Anfang des Jahres. Seit eben klar ist, dass der Regen im Herbst und der Frost im Winter die Probleme der Fahrbahn noch einmal potenziert haben. Sie sind inzwischen so groß, dass die Achtung-Straßenschäden-Schilder allein nicht mehr ausgereicht haben, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Der Zustand der Straße und die Reaktion der Behörde haben viele beschäftigt: Autofahrer schrieben Kommentare in den sozialen Netzwerken. Stadtteilpolitiker fuhren raus, um sich die neuen Schäden vor Ort anzusehen. Und ein Abgeordneter sprach von einer Schande für Bremen und forderte das Ressort zum Handeln auf. Auch die Beiratsfraktionen haben das erneut gemacht – und der Behörde zugleich ein Angebot, das es so noch nicht gegeben hat: Sie wollen 250.000 Euro dazugeben, damit die Straße endlich saniert wird. Ihren gesamten Verkehrsetat.

Das Angebot hat etwas von einem Handel. Eigentlich wollen die Parteien nämlich, dass nicht nur die Hospitalstraße gemacht wird, sondern die Heinrich-Steffens-Straße gleich mit. Auch sie ist kaputt. Auch für sie werden seit Jahren grundlegende Bauarbeiten gefordert. Ob die Rechnung der Fraktionen aufgeht, dass die Behörde mehr als bloß eine Straße saniert, ist fraglich. In der Vorlage für die Sitzung der Verkehrsdeputation in dieser Woche ist jedenfalls nur von einer Strecke die Rede: eben von der zwischen Farge und Schwanewede.

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Auf zweieinhalb Seiten hat die Behörde dargestellt, wie es um den Bremer Abschnitt der Hospitalstraße steht – und was unternommen werden muss, um ihn wieder verkehrssicher zu machen. Kontrolleure haben festgestellt, dass die Zahl der Schlaglöcher in diesem Winter nicht bloß gestiegen ist, sondern erheblich zugenommen hat. Und dass sich Wasser an den Straßenrändern gestaut und zu sogenannten Auswaschungen geführt hat. An manchen Stellen sind sie mittlerweile so tief, dass der Bauschutt unter der Fahrbahndecke freigelegt wurde.

Die Gutachter kommen zu dem Schluss, dass die Straße voll gesperrt werden muss, sollte sie nicht saniert werden. Sie sprechen nicht von Monaten, bis die Strecke für Autofahrer aus Bremen und Niedersachsen geschlossen werden könnte, sondern von Wochen. Darum soll jetzt schnell etwas passieren. Und vor allem mehr als bisher. Auch das geht aus dem Papier für die Deputationssitzung hervor: Über Jahre war das Geld so knapp, dass bei der Hospitalstraße bislang ausschließlich kleinere Reparaturen finanziert werden konnten.

Nun geht es um einen siebenstelligen Betrag, der investiert werden muss. Auf der Januar-Sitzung des Blumenthaler Beirats wurde er bereits genannt, jetzt hat ihn die Behörde bestätigt: 1,3 Millionen Euro wird es nach ihrer Rechnung kosten, die Straße wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen. Die Summe bezieht sich nur auf den Bremer Teil. Wie viel für den auf niedersächsischer Seite bezahlt werden müsste, um ihn wieder herzurichten, ist noch unklar. Momentan gibt es Gespräche, ob beide Abschnitte zugleich saniert werden.

Geht es nach der Verkehrsbehörde, werden die Arbeiten in diesem Jahr beginnen und auch abgeschlossen. Das Geld dafür soll einem Sondervermögen Bremens entnommen werden, das es für Infrastruktur- und Verkehrsprojekte gibt.

Info

Die nächste Sitzung der Deputation für Mobilität ist für Donnerstag, 29. Februar, geplant. Die Mitglieder tagen in der Baubehörde, Contrescarpe 72, Raum 1.07. Beginn ist um 15 Uhr.

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