Immer wieder haben Stadtteilpolitiker gefordert, dass die Hospitalstraße zwischen Rekum und Neuenkirchen saniert wird – und immer wieder hieß es, dass dafür das Geld fehlt. Inzwischen ist der Zustand der Straße so schlecht, dass der Nordbremer CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Rainer Bensch von einer Schande für Bremen spricht. Und das Amt für Straßen und Verkehr etwas gemacht hat, was es nur in schwerwiegenden Fällen macht: die Höchstgeschwindigkeit herabzusetzen. Von Tempo 30 auf Tempo 10.
Die Löcher in der Straße und die Reaktion des Amtes auf sie haben in den vergangenen Tagen zu vielen Kommentaren in den sozialen Netzwerken geführt – und zu einer Debatte im Blumenthaler Beirat, die für Dienstag eigentlich nicht auf der Tagesordnung stand. Darüber nämlich, was die Fraktionen tun können, damit die Straße endlich so wird, wie sie anfangs mal war: eben ohne Schlaglöcher.
Herausgekommen ist dabei ein Beschluss, der etwas von einem Handel hat. Die Stadtteilpolitiker wollen das gesamte Budget, das sie für Straßen zur Verfügung haben, dem Amt geben – und dem Amt bei dieser Gelegenheit mitteilen, dass wenn die Asphaltierer schon mal da sind, sie auch gleich eine andere Straße mitmachen können: die Heinrich-Steffens-Straße, die ähnlich kaputt und ähnlich oft Thema war.
250.000 Euro wollen die Parteien beisteuern, damit die Hospitalstraße verkehrssicher wird – und die Heinrich-Steffens-Straße eventuell gleich mit. Ob das Amt auf das Angebot eingeht, ist unklar. Seit Mittwoch liegt es ihm vor. Nach ersten Schätzungen würde die Sanierung des Bremer Abschnitts der Hospitalstraße 1,3 Millionen Euro kosten. Und die Sache günstiger werden, wenn sich Niedersachsen beteiligt.
CDU-Abgeordneter Bensch will so schnell wie möglich Taten sehen. Er nimmt weniger das Amt, sondern vielmehr Verkehrssenatorin Özlem Ünsal (SPD) in die Pflicht. Und beim Wort. Der Bremer Norden, schreibt Bensch, liegt ihr ja nach einem Bekunden am Herzen. Also soll sie sich jetzt zügig für ihn an dieser Stelle einsetzen.