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Geplantes Millionenprojekt Blumenthaler Rathaus: Umzugspläne mal zwei

Lange Zeit wurde darüber gesprochen, welche Behörden ins frühere Rathaus könnten, wenn es umgebaut wird. Jetzt steht fest: Auch das Ortsamt und das Quartiersmanagement wollen einziehen – aus ähnlichen Gründen.
25.03.2025, 17:45 Uhr
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Blumenthaler Rathaus: Umzugspläne mal zwei
Von Christian Weth

Seit Kurzem steht fest, welche Behörden zugestimmt haben, das frühere Blumenthaler Rathaus nach den geplanten Um- und Anbauarbeiten zu nutzen. Und mit welchen Angeboten. Auf der Liste der Ressorts, die inzwischen eine Absichtserklärung unterschrieben haben, stehen auch Dienst- und Anlaufstellen, deren Umzug bisher so gut wie kaum öffentlich angekündigt wurde: das Ortsamt und das Quartiersmanagement. Warum beide dazugehören wollen, wenn der ehemalige Verwaltungssitz wieder zu etwas Ähnlichem wird, was er früher einmal war – ein Überblick.

Der Quartierstreff

Carola Schulz sagt, es komisch zu finden, wenn ein Quartierszentrum entsteht, in dem die Quartiersmanagerin kein Büro hat. Darum hat die Sozialarbeiterin vor Monaten damit begonnen, ihr Interesse an einem Standortwechsel zu signalisieren. Und damit an einer Adresse, die noch zentraler ist als die alte: Landrat-Christians-Straße 107. Seit zwölf Jahren ist Schulz im Auftrag des Amtes für Soziale Dienste als Ansprechpartnerin und Koordinatorin im Blumenthaler Ortskern. Sie kümmert sich um Anliegen von Anwohnern und um die Vergabe von Zuschüssen für Projekte im Quartier.

Erst war ihre Anlaufstelle im Dokumentationszentrum am Heidbleek, dann an der Kapitän-Dallmann-Straße. Elf Jahre ist es her, dass dort aus einer Zahnarztpraxis der Quartierstreff wurde: drei Schreibtischplätze, ein Seminarraum plus Foyer, das als Aufenthaltsraum genutzt wird. Macht zusammen rund 60 Quadratmeter. Schulz sagt, dass sie sich darüber freuen würde, nach einem Umzug auf mehr Fläche zu kommen. Dann, meint die Sozialarbeiterin, müssten die Sitzungen des Quartiersrates auch nicht mehr ausgelagert werden. Und wäre Platz, um jemanden auszubilden.

Schulz geht davon aus, dass am neuen Standort die Wege kürzer werden. Dass Projekte und Probleme einfacher initiiert beziehungsweise gelöst werden können, wenn wie geplant mehrere Behörden und Dienststellen – auch Bildung, Gesundheit, Kultur und Ordnungsdienst wollen einziehen – gleich einen Flur weiter sind. Sie findet, dass das eine Chance ist. Und dass es nicht schwer sein wird, für die bisherigen Räume des Treffs einen Nachmieter zu finden. Nach dem Zeitplan der Sanierer soll der Umbau des Rathauses 2028 fertig sein und der Anbau ein Jahr später.

Die Stadtteilverwaltung

Im Mai wird es acht Jahre her sein, dass die Stadtteilverwaltung aus dem früheren Rathaus aus- und in einen Teil der früheren Arkaden der Woll-Kämmerei eingezogen ist. Jetzt will das Team des Ortsamtes wieder zurück. Aus mehreren Gründen. Oliver Fröhlich spricht von Synergieeffekten, die entstehen, wenn mehrere Entscheidungsträger unter einem Dach vereint sind. Und wenn es Räume gibt, die alle nutzen können. Zum Beispiel den früheren Ratssaal, der wieder zu dem werden soll, was er einmal war: ein Ort für Debatten, Konferenzen, Tagungen.

Auch im Ortsamt gibt es einen Besprechungsraum. Nur ist der so klein, dass Ausschuss- und Beiratsmitglieder woanders tagen müssen. Fröhlich rechnet damit, dass der Ratsaal im Rathaus nicht so groß wird, dass er für Sitzungen des Stadtteilparlamentes reicht – aber für Ausschüsse. Die Beiratstreffen sieht der Ortsamtschef eher in der neuen Aula der ersten Campusschule im Kämmerei-Quartier. Und zwar dauerhaft, sodass dort Technik eingebaut werden könnte, die Sitzungen wie in Vegesack ermöglicht: hybride. Wer will, kann vor Ort teilnehmen oder sich online zuschalten.

Fröhlich hat es ausgerechnet: In den Kämmerei-Arkaden kommt das Ortsamtsteam auf 145 Quadratmeter. Und auf diese Zahl, meint er, muss es ungefähr auch am neuen Standort kommen. Seit dem Jahreswechsel weiß der Chef der Stadtteilverwaltung, dass die Senatskanzlei seinen Wunsch unterstützt, mit dem Ortsamt nicht außen vor zu bleiben, wenn das Rathaus wieder zum Behördensitz wird. Das Gebäude gehört der Stadt, in den Arkaden ist sie Mieterin. Der Vertrag mit der Nordbremer Entwicklungsgesellschaft M-Projekt, die sie umgebaut hat, läuft 2031 aus.

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