Dass Folk im Park umzieht, steht schon länger fest – neu ist, dass auch der Markttach den Standort wechselt. Und dass die Planer der beiden Blumenthaler Veranstaltungen gemeinsame Sache machen. Im Kämmerei-Quartier. Die sogenannte historische Achse zwischen den Industriebauten wird Festivalgelände und Standplatz für Händler an ein und demselben Wochenende. Die Programmmacher gehen davon aus, dass die Kooperation ein Plus an Besuchern bringt. Und dass sie in den nächsten Jahren fortgesetzt wird.
Seit November laufen Gespräche, beide Veranstaltungen miteinander zu verbinden. Nicht nur, weil es die Chance auf mehr Publikum erhöht, sondern auch die Kosten senkt. So sagen es Rainer Wendelken und Oliver Fröhlich. Der Festivalmacher und der Ortsamtsleiter sprechen von Synergieeffekten und davon, dass sich Ausgaben teilen lassen, wenn sich zwei zusammentun. Investiert werden muss jeder trotzdem. Wendelken rechnet mit rund 15.000 Euro fürs Folkfestival, Fröhlich mit etwa 10.000 Euro für den Markttach. Das Musikprogramm ist für drei Tage geplant, das Händlerangebot für zwei. Die erste Veranstaltung dauert von Freitag bis Sonntag, 16. bis 18. August, die zweite von Sonnabend bis Sonntag.
Das Bündnis für mehr Besucher ist so neu, dass beide Partner darauf noch gar nicht auf ihren Plattformen im Internet hinweisen. Dort ist bisher ausschließlich zu lesen, dass aus Folk im Park nun Folk im Kämmerei-Quartier wird und wer alles auftritt – und dass der Markttach zuletzt im April vergangenen Jahres war. Laut Fröhlich, der als Blumenthaler Verwaltungschef zugleich Chef des Fördervereins der Blumenthaler Bürgerstiftung ist, die das Händlerangebot organisiert, ist jetzt entschieden worden, dass die Beschicker zwei Tage lang das Festivalangebot ergänzen. Er sagt, dass die Verkäufer für die gesamte Dauer der Folkveranstaltung keine Zeit haben. Die meisten Markttach-Termine, die es bislang gab, waren zweitägige Termine.

Markttach auf dem Marktplatz: Fünfmal ist die Blumenthaler Veranstaltung bisher angeboten worden.
Nach seiner Rechnung werden – Stand jetzt – um die 20 Standbetreiber bei der Markttach-Ausgabe im August mitmachen. Fröhlich spricht von Handwerkern und Kunsthandwerkern, die sich beteiligen wollen. Von Obst- und Gemüsehändlern. Und davon, dass er noch in Verhandlungen mit einem Anbieter von Bio-Lebensmitteln und Betreibern von Imbissständen steht. Bislang war der Markttach eine regelmäßige Veranstaltung auf dem Blumenthaler Marktplatz. Den ersten gab es vor drei Jahren. Die Initiatoren wollten, dass die Freifläche zwischen Landrat-Christians-Straße und Kapitän-Dallmann-Straße wieder zu dem wird, was sie anfangs mal war: eben der Standort für einen Grünmarkt. Bis jetzt gab es den Markttach fünfmal.
Das Blumenthaler Folkfestival ist älter. Veranstaltungsplaner Wendelken kommt auf sieben Auflagen – die achte ist, wenn man so will, die erste unter neuem Namen am neuen Ort. Er sagt, dass die Industriekultur des Kämmerei-Quartiers eine tolle Kulisse abgibt. Dass die Vorgaben der Behörden für Veranstaltungen in Wätjens Park immer umfangreicher wurden. Und dass sie zuletzt Ausmaße angenommen haben, die er nicht mehr erfüllen konnte. Wie in den vergangenen Jahren werden auch diesmal sieben Bands auf der Bühne stehen, vier kommen aus Deutschland, zwei sind irisch-östereichische beziehungsweise schottisch-deutsche Formationen und eine Gruppe ist rein britisch. Für Wendelken ist das Musiker-Aufgebot unterm Strich international.
Und der Umzug des Festivals vom Park ins Quartier endgültig. Der Wechsel auf das Gelände mit den denkmalgeschützten Klinkergebäuden soll ihm zufolge kein einmaliger sein. Genauso wenig wie die Partnerschaft mit den Markttach-Machern. Ginge es nach ihm, gibt es beide Veranstaltungen ab sofort dauerhaft in Kombination. Auch Ortsamtsleiter Fröhlich sagt, sich das vorstellen zu können.