Seit Jahren wird immer wieder darüber gesprochen, dass auf dem Blumenthaler Marktplatz mehr los sein soll als bisher, vor allem im Frühjahr und Sommer. Inzwischen hat die Behörde zwei Geschäften erlaubt, einen Teil der Fläche gastronomisch zu nutzen – und der Förderverein der Bürgerstiftung dafür das Equipment angeschafft: eine erste Charge an Tischen und Stühlen, die von den umliegenden Restaurants, Eisdielen und Läden genutzt werden können. Zum Nulltarif.
Das Geld für die Ausstattung des Platzes stammt aus dem Hilfsfonds, den Bremen aufgelegt hat, um Stadtteilzentren und Kaufleuten in der Pandemie zu helfen. 15.000 Euro hat der Förderverein von der Stadt bekommen. Oliver Fröhlich sagt, dass die ersten zehn Tische und 40 Stühle in dieser Woche geliefert werden. Der Blumenthaler Verwaltungschef und Vorsitzende der Bürgerstiftung will die Fracht so lange einlagern, bis sich Geschäftsinhaber bei ihm melden, die ihr Angebot nach draußen verlagern wollen.
Fröhlich geht davon aus, dass auf die erste Order an Tischen und Stühlen eine zweite folgen wird. Ihm zufolge haben inzwischen mehr als zwei Besitzer von Marktplatzläden erklärt, dass sie sich eine Außengastronomie in den Sommermonaten vorstellen können. Der Fördervereinschef glaubt, dass manche Inhaber nachziehen werden, sobald der erste Eigentümer anfängt, seine Kunden draußen zu bewirten. Er hat inzwischen sowohl mit einem Eisdielenpächter und drei Restaurantbetreibern gesprochen.
Und einer von ihnen hat mehr auf dem Marktplatz vor, als bisher diskutiert wurde. Dejvi Bregu heißt er, ist Chef von Julius Restaurant auf der gegenüberliegenden Straßenseite und will einen Verkaufsstand aufstellen. Wie er sich den vorstellt und wo, hat der Unternehmer in Computerbildern und Lageplänen für die Behörden deutlich gemacht. Nach Angaben von Vereinschef Fröhlich haben sie dem Projekt mittlerweile zugestimmt und geht es jetzt nur noch darum, wie der Stand im Boden verankert und im Detail aussehen soll.
Er spricht von einem Ganzjahresvorhaben: von einer Bewirtung an mehreren Tischen im Frühjahr und Sommer sowie einem To-go-Verkauf im Herbst und Winter. Fröhlich rechnet damit, dass der Restaurantbesitzer zu den Ersten gehören wird, der sich vom Förderverein mehrere Tische und Stühle dauerhaft ausleihen wird, um den Marktplatz als Veranstaltungs- und Gastronomiefläche zu nutzen. Jedenfalls zur Hälfte. Die Fläche rund um den Baum ist aus Sicherheitsgründen ebenso tabu wie der Randstreifen daneben. Er ist ein Radweg.
Dass der Marktplatz auch Verkehrsstrecke ist, hat lange Zeit verhindert, dass er für Außengastronomie überhaupt infrage kam. Fröhlich sagt, dass die Teilnutzung quasi ein Kompromiss mit den Behörden ist. Freigegeben wurde, wenn man so will, ausschließlich der Bereich des Marktplatzes, der näher an der Kapitän-Dallmann-Straße liegt. Wie viele Tische und Stühle dort am Ende stehen werden, ist noch unklar. Der Fördervereinsvorsitzende sagt, dass er sich darüber freuen würde, wenn zwei Ladenbesitzer in diesem Jahr den Anfang machen.