Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Schul-Neubau in Blumenthal Grundschule wird Baustelle

Die Grundschule an der Wigmodistraße in Blumenthal soll zur vierzügigen Ganztagsschule umgebaut werden. Jetzt haben die Bremer Architekten ihre Pläne vorgestellt.
15.11.2019, 17:40 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Grundschule wird Baustelle
Von Patricia Brandt

Bis 2023 soll die Grundschule an der Wigmodistraße in Blumenthal zur vierzügigen Ganztagsschule ausgebaut werden. Die Pläne für das Neun-Millionen-Euro-Projekt sehen vor, das vorhandene Gebäude um einen Anbau zu erweitern. Architekt Hans Müller-Hirschmann von der Bremer Architektengruppe Rosengart und Partner hat für den Neu- und Umbau zum Beispiel Lehrer-Ruheräume geplant und Flure, die mit Sitzecken, Bücherregalen und Teppichen zur pädagogischen Fläche umfunktioniert werden. Seine Pläne hat der Architekt jetzt dem Beirat Blumenthal präsentiert.

Die vorhandenen Räume reichten für die künftige Nutzung nicht aus, berichtet Peter Schulz von Immobilien Bremen. Die Schule habe als Ganztagsschule einen Mehrbedarf von rund 2500 Quadratmetern. Die Senatorin für Kinder und Bildung habe Immobilien Bremen deshalb beauftragt, ein entsprechendes Ausbauvorhaben einzuleiten.

Lesen Sie auch

Beginnen sollen die Bauarbeiten nach Abschluss aller Vorbereitungen voraussichtlich im Frühjahr 2021. Der Neubau könnte dann im Herbst des nachfolgenden Jahres fertig sein. "Es wird angestrebt, die gesamte Baumaßnahme im Frühjahr 2023 abzuschließen“, sagt Schulz.

Zurzeit besteht die Schule aus drei Gebäuden, dem Haupthaus, einem in den frühen 1980er Jahren errichteten Mobilbau sowie einer Turnhalle, die Ende der 1960er Jahre gebaut worden ist. Das Hauptgebäude ist einst in zwei Bauabschnitten entstanden: 1904 wurde ein Gebäude mit Doppelgiebel parallel zur Wigmodistraße gebaut und 1930 ergänzt.

Abbruch des maroden Mobilbaus

In einem ersten Schritt soll nun der marode Mobilbau abgebrochen werden. Hier sind derzeit vier Klassenräume sowie Nebenräume untergebracht. Ersatz hat Immobilien Bremen laut Peter Schulz bereits durch das Aufstellen eines weiteren Mobilbaus geschaffen, der im Oktober als Interimslösung in Betrieb genommen worden ist.

Der vorgesehene Neubau soll spezielle Förderräume erhalten. Architekt Hans Müller-Hirschmann sprach vor dem Beirat Blumenthal in dieser Woche unter anderem von Bewegungsräumen. Der von der Bremer Architektengruppe geplante Anbau besteht aus zwei Gebäuderiegeln. Neu- und Altbau sollen durch eine zweigeschossige Eingangshalle verbunden werden, die gleichzeitig auch als Pausenhalle und Begegnungsraum dient. „Die Schule wurde bisher mit sehr bescheidenen Mitteln bespielt“, sagte Hans-Müller Hirschmann. Das wird sich nun ändern. Nach den Worten von Katrin Scheele von Immobilien Bremen wird der Neubau 7,5 Millionen Euro kosten. Sanierung und Umbau des Altbaus schlagen mit weiteren 1,5 Millionen Euro zu Buche.

Lesen Sie auch

Es wird in jedem Fall heller werden: Die Klassenräume sollen mit großen Fensterfronten versehen werden. Auch Einbaumöbel sind vorgesehen. „Und die Klassenräume werden digital auf dem neuesten Stand sein“, versicherte Müller-Hirschmann. Seine Zeichungen sehen überdies „Ruheräume für Lehrer“ vor, wo sie im Ganztagsbetrieb Pausenzeiten verbringen können. An sogenannten Lehrer-Stützpunkten ist ein Austausch der Pädagogen vorgesehen.

Im Erdgeschoss des Neubaus wird ein Speisesaal eingerichtet, der sich Richtung Schulhof öffnet. Die Anlieferung der Speisen soll über die Mühlenstraße erfolgen. Im Obergeschoss werden nach den Plänen zwei Jahrgänge mit je vier Klassen- sowie zwei Differenzierungsräumen untergebracht. Für jeden Jahrgang ist ein breiter Lernflur vorgesehen, der auch Garderoben und Sitznischen beinhaltet.

Wanddurchbrüche geplant

Umgebaut wird auch der Altbau, der unter anderem eine Aufzugsanlage erhält. Hans Müller-Hirschmann plant Wanddurchbrüche und Veränderungen in der Anordnung der Räume. Außerdem werden die Heizung sowie Heizleitungen und Heizkörper im Untergeschoss erneuert. Weil das Gebäude brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden soll, werden zudem die Türen ausgetauscht.

Ralf Schwarz (CDU) hätte sich gewünscht, dass die Dachflächen der Schule mit Fotovoltaik ausgestattet werden und für die Toilettenspülung Regenwasser genutzt wird. Beides sei nicht möglich, antwortete der Architekt. „Die Dachschräge ist für Fotovoltaik zu steil“, sagte Müller-Hirschhausen. Und gegen eine Regenwassernutzung für die Toiletten sprächen hygienische Gründe: „Soweit ist die Technik in öffentlichen Bauten noch nicht. Solche Maßnahmen sind nicht vorgesehen.“ Der Beirat hat die Planungen zur Kenntnis genommen.

Lesen Sie auch

Der Bremer Senat hatte sein Gebäudesanierungsprogramm, wie berichtet, im Februar dieses Jahres beschlossen. Damals ging es um Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 30,1 Millionen Euro. Die größten Summen in Bremen-Nord wurden dem Schulzentrum Bördestraße und eben der Schule Wigmodistraße zugesprochen. Dem Schulausbau vorangegangen ist eine krisenhafte Situation an der Schule in den vergangenen Jahren. Über die Wigmodistraße hatte es 2017 und 2018 zahlreiche Berichte gegeben, die sich mit dem dortigen Lehrermangel, Unterrichtsausfall und den Klagen der Pädagogen und Eltern beschäftigen. Danach hatte die Bildungsbehörde gegengesteuert und mehr Lehrer für die Wigmodistraße zugesagt.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)