"Der Standort ist überhaupt nicht infrage gestellt", versicherte Uwe Schmid. Der Leiter der Abteilung kommunale Kliniken in der senatorischen Behörde war jüngst zu Gast im Regionalausschuss und hatte über die Bremer Krankenhaus-Landschaft im Allgemeinen und das Klinikum Bremen-Nord im Speziellen berichtet. Schließlich handele es sich bei diesem um einen Regionalversorger mit Aspekten eines Maximalversorgers. Dieser Sonderstatus führe dazu, dass das Klinikum Bremen-Nord nur marginal von den Veränderungen bei den Krankenhäusern in Bremen betroffen sein werde.
Die Mitglieder des Regionalausschusses nahmen diese nicht ganz neue Aussage zur Kenntnis, erneuerten jedoch ihre Erwartungshaltung gegenüber der Behörde. Im Blick haben sie dabei vor allem die Kardiologie und die Frühchenbetreuung Level 2. "Wir brauchen die Möglichkeit einer kardiologischen Intervention für Notfälle im Klinikum Bremen-Nord", forderte Marcus Pfeiff (SPD) aus dem Beirat Blumenthal. Er bezeichnete es als einen Skandal, dass zurzeit Patienten bis ins Klinikum Links der Weser gefahren würden. Das senke die Überlebenschancen für Bürgerinnen und Bürger aus dem Bremer Norden. "Bremen muss seinem Versorgungsauftrag nachkommen", forderte Pfeiff. "Wirtschaftliche Argumenten können wir nicht gelten lassen. Hier müssen allein ethische Kategorien angelegt werden." Bei Schmid kam der vehemente Appell zwar an, aber gute Nachrichten hatte er für das Gremium nicht: "Von den Krankenkassen sind keine Veränderungen gewünscht. Daher gibt es auch keine Veränderungsplanung."
Bei der Frühchenversorgung kann sich das Klinikum-Nord mindestens auf einen längeren Bestand des Status-quo einstellen. Zwar werde die entsprechende Abteilung im Klinikum Mitte gerade in einem Eltern-Kind-Zentrum zentralisiert, doch dort müsse sich alles erst einspielen. "Noch", so formuliert es Schmid, habe sich an der Entscheidung, die Level 2-Versorgung zu verlegen, nichts geändert. Eine Aussage, die durchaus Interpretationsspielraum lässt. "Ich gehe davon aus, dass die Frühchenversorgung auf Level 2 in Bremen-Nord bleiben wird", schätzt Thomas Pörschke (Die Grünen), der als Mitglied der Bürgerschaft dem Regionalausschuss beigewohnt hatte.
Auf eine weitere Herausforderung wies Pius Heeremann (FDP) hin und fragte, wie mit inflationsbedingten Kostensteigerungen umgegangen werde. "Das ist eine wesentliche Fragestellung", betonte der geschäftsführende Direktor Florian Nolte. Zumal die Kostensteigerung auch ohne Inflation stets höher als die Einnahmeseite sei. Das allerdings treibe alle Krankenhäuser um.