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Museumshafen Arche von St. Marien nimmt an Vegesacker Pappbootregatta teil

Die katholische Gemeinde St. Marien kommt mit einer Arche zur Pappbootregatta nach Vegesack. Wie es mit dem Bau im Gemeindezentrum voran geht, was eine Fledermaus damit zu tun hat und wer ins Boot soll.
04.03.2025, 14:00 Uhr
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Von Birgit Szymanski

Eine Fledermaus an der Decke überraschte alle, als die vier Bootsbauer aus St. Marien in ihrer Werft im Gemeindesaal ankommen. Doch die jungen Väter sind sich einig. „Es kommen nur Paare auf die Arche und sie ist auch noch nicht fertig“, erklärt Arkadiusz Lukaszewski. Somit wird das verirrte Tier behutsam mit einem Tuch eingefangen und ins Freie befördert. Und dann geht es ans Werkeln mit Tapetenkleister, Pappe, Zeitungspapier, Wasserwaage, Stichsäge. Erste Farbeimer stehen schon bereit. Nur noch wenige Wochen bleiben ihnen bis zur Pappbootregatta im Vegesacker Hafen.

Pappboot soll gesegnet werden

Der Rumpf ist mehr oder weniger fertig, der Boden wirkt sehr stabil mit vielen fixierten langen Teppichrollen. Das Gefährt erinnert im Rohbau ein wenig an ein Wikingerschiff. Zwischendurch erklingen Absprachen auf Polnisch, dann wieder auf Deutsch. Bis zur Pappbootregatta am 10. Mai muss alles fertig sein. Immer wieder hört man die Stichsäge und viel Gelächter, während im anderen Teil des Saals gefrühstückt wird. An der Wand steht eine Flipchart. Sie zeigt Bauskizzen und Materiallisten. „Wir müssen ja einen Plan haben“, findet Mateusz Goncz. Für ihn und die drei weiteren Baumeister Pawel Padzinski, Krzysztof Ciborski und Arkadiusz Lukaszewski ist ihre Arche Noah das Erstlingswerk. Und sie nehmen ihre biblische Rettungsmission durchaus auch ernst. Ihr Boot soll am Sonntag vor der Regatta von Pastor Pawel Nowak in der Messe gesegnet werden und überhaupt sei der Geistliche im übertragenen Sinne der Heiligen Schrift sozusagen indirekt auch der Auftraggeber gewesen. „Der Pastor ist uns im Gemeindezentrum erschienen und hat gefragt, wer Lust hat, eine Arche zu bauen“, erinnert sich Arkadiusz Lukaszewski und muss selber dabei lachen. Die Frage nach einer offiziellen Taufe und wie sie aussehen soll, ist noch nicht geklärt.

Dritte Teilnahme von St. Marien

St. Marien nimmt zum dritten Mal an der Pappbootregatta teil und wird in der Kategorie Kreativität starten. „Unsere Arche ist sehr alt, da müssen wir auch später passende Farben auswählen“, meint Marcin Kurzeja. Und die sollen die Kinder Ava, Milan, Jacob und Daniel auftragen und das ehrwürdige Boot auch dekorieren. Die anderen Jungen und Mädchen aus der aktuellen Gruppe für die anstehende Erstkommunion dürfen später ebenfalls helfen. Vielleicht soll auch Moos zur Dekoration verwendet werden, um das diesjährige Regatta-Motto „Naturlich“ schön umzusetzen. Zwischen dreieinhalb und vier Meter wird die Arche lang sein und eineinhalb Meter breit. Seit vier Wochen gibt es die Werft im Gemeindezentrum an der Fresenbergstraße und einige Sonnabende werden wohl noch draufgehen, bis das biblische Gefährt fertig sein wird. Die Baumeister rechnen mit insgesamt 30 bis 45 Arbeitsstunden.

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„Wir geben uns echt Mühe, dass unsere Kinder die Regatta überleben“, beschreibt Pawel Padzinski das Bauvorhaben, während sein Teampartner Arkadiusz Lukaszewski ihre Pappboot-Werft sogar scherzhaft als zukünftiges Konkurrenzunternehmen zur Lürssen-Werft sieht. Schließlich erinnere ja auch das Gewölbe in der Kirche an ein umgedrehtes Boot. Somit habe die Gemeinde einen besonderen Bezug zum Schiffbau. Das habe der damalige Pfarrer Graw ihnen vor vielen Jahren erklärt. Und wer genau soll dann schließlich zur Regatta in die Arche? Die Fledermaus wurde schon abgewiesen. Sicher gesetzt sind die Cousins Milan und Ava und auch Daniel wird dabei sein. Freie Plätze sollen mit weiteren Kommunionskindern besetzt werden. Die Geschichte um Noah und die Sintflut wird vorher noch im kirchlichen Unterricht behandelt. Milan und Ava wissen aber bereits jetzt, was sehr wichtig sein wird im Boot. „Wir müssen uns ganz gut absprechen mit den Paddeln“, sagt Milan und Ava fügt hinzu: „Sonst geht alles durcheinander“.

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Zur Sache

Es haben sich bereits zahlreiche Teams für die Regatta am Sonnabend, 10. Mai, im Vegesacker Museumshaven angemeldet. Einige Startplätze sind noch zu vergeben. Einen davon möchte die vereinsinterne Kutterpullsparte des MTV Nautilus ergattern. Ideen für ein Pappboot gibt es auch schon, nicht jedoch einen geeigneten Bauplatz. Gesucht wird eine Garage oder Halle, gerne mit Strom und Licht und natürlich trocken, damit konkurrenzfähiges Objekt hergestellt werden kann. Wer das Team unterstützen möchte, kann sich bei Birgit Benke aus dem Organisationsteam per E-Mail an pappboot@mtv-nautilus.de melden.

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